Felix greift zur Harke und lockert vorsichtig den Boden rund um die Kartoffelpflanze. Er zieht sie raus und deutet auf die Mutter-Kartoffel, die von den Schülerinnen und Schülern im April eingepflanzt wurde. "Wenn wir Glück haben, dann finden wir noch neue, weitere Kartoffeln, die wir essen können", erklärt der Schüler der 5. Klasse der Ernst-Reuter-Schule in der Karlsruher Waldstadt.

Kartoffeln im April gepflanzt, jetzt schon geerntet
Die Schülerinnen und Schüler haben im April die Mutter-Kartoffeln in den Acker direkt hinter dem Technologiepark eingepflanzt. "Expedition Boden" heißt das bisher in Baden-Württemberg einmalige Projekt, an dem auch Sophia teilnimmt.
"Wir haben gelernt, dass es im Boden ganz viele Schichten gibt. Und wenn man eine Kartoffel einpflanzt, dann kommen ganz viele mehr dazu."
Raus aus dem Klassenzimmer, rauf auf den Acker
Das pädagogische Konzept ist ganz nach dem Geschmack des Rektors der Ernst-Reuter-Schule, Micha Pallesche. Das Lernen an realen Gegenständen und in der Natur wird immer wichtiger werden in Zukunft, sagt er. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie wichtig es ist, regional und saisonal Nahrungsmittel anzubauen.
Komplette Kette der Kartoffel im Unterricht
Und deshalb kommt der leckere Reibekuchen in diesem Projekt eben nicht aus dem Supermarkt, sagt auch Umweltpädagoge Ronny Holzmüller. Er hat mit den Kindern die komplette Kette des Lebensmittels behandelt. Von der Pflanzung der Kartoffeln bis hin zum fertigen Reibekuchen. Das zeigt den Kindern auch, wie wichtig der Boden ist, erklärt Ronny Holzmüller. Was lebt da im Boden, wie ist er aufgebaut, welche Schichten hat er und welche Rolle spielt er im Klimawandel.

Karlsruhes Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne) hat den Reibekuchen persönlich probiert, und sie ist begeistert von diesem Projekt. Sie freut sich, dass es nun auch zum ersten Mal in Baden-Württemberg stattfindet.
"Wir hoffen, dass dieses Projekt in den nächsten Jahren dann auch in anderen Schulen umgesetzt werden kann."