Freiflächen-Photovoltaik-Anlage beim Klärwerk in Linkenheim-Hochstetten (Foto: Pressestelle, Gemeinde Linkenheim-Hochstetten)

Beratung und Planung für Unternehmen und Kommunen

Umstieg auf erneuerbare Energien - Nachfrageboom bei Karlsruher Unternehmen

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AUTOR/IN
Katharina Raquet

Nichts treibt Unternehmen, Kommunen und Verbraucher derzeit so um wie das Thema Energie. Beim Umstieg auf erneuerbare Energien berät die Karlsruher Firma Autensys Unternehmen und Kommunen - und die Nachfrage steigt.

Der Wunsch nach autarker Energieversorgung ist groß, um nicht mehr abhängig zu sein von Gas, Öl und Kohle. Denn die Preise steigen, das Klima leidet und die Versorgung wird immer unberechenbarer. Ein kompletter Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare Energien kombiniert mit Energieeinsparungen ist die Lösung. Doch der Weg dahin ist lang.

Analyse und Planung beim Umstieg auf erneuerbare Energien

Das 2016 gegründete Unternehmen Autensys in Karlsruhe mit seinen derzeit zwölf ausgebildeten oder angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren steht Unternehmen und Kommunen beim Umstieg zur Seite - mit Analyse, Planung und teilweise auch noch bei der Umsetzung. Mit Beginn des Ukraine-Krieges ist die Nachfrage noch einmal steil nach oben gegangen.

"Das ganze Thema Energie hat eine neue Bedeutung bekommen (...) jetzt geht es nicht mehr nur um Klimaschutz, sondern um Unabhängigkeit."

Die rechnerische Unabhängigkeit bei der Stromversorgung strebt auch die nördlich von Karlsruhe gelegene Gemeinde Linkenheim-Hochstetten an. Das heißt laut Bürgermeister Michael Möslang, dass die Kommune soviel Strom selbst erzeugen will wie sie im Jahr in all ihren Ämtern und Liegenschaften verbraucht. Das sind zwei Millionen Kilowattstunden im Jahr.

Nachdem der Gemeinderat sein okay gegeben hatte, wandte sich die Kommune vor zwei Jahren an Autensys. Der Ausbau der Photovoltaik auf Liegenschaften und Freiflächen der Kommune stand dabei im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Gemeinderat ging es dann erstmal an die Analyse, beschreibt Autensys-Geschäftsführerin Stefanie Jelinek das Vorgehen. Wo macht Photovoltaik Sinn und wo nicht unter energetischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Eine auf fünf Jahre angelegte "Roadmap" entstand, die die Kommune seitdem abarbeitet. Dabei begleiten die Energie-Ingenieure – wenn gewünscht – auch bei der Umsetzung, bei größeren Ausschreibungen zum Beispiel.

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Know-How und die Personalressource in der Kommune der größte Engpass sind."

Das Konzept müsse immer wieder angepasst werden, sagt Bürgermeister Möslang. So habe man von einem geplanten mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerk nun Abstand genommen.

Stromautarkie durch Photovoltaik

Ob die 12.000 Einwohner zählende Gemeinde Linkenheim-Hochstetten tatsächlich in zwei bis drei Jahren die rechnerische Stromautarkie erreicht, hängt auch davon ab, wie schnell weitere Photovoltaik-Anlagen gebaut werden können – denn die Nachfrage ist groß, die Preise steigen.

Und wenn bei Autensys in Karlsruhe der Bedarf an Beratung und Planung weiter steigt, muss man wohl darüber nachdenken, weitere Energie-Ingenieurinnen und Ingenieure einzustellen.

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