Nachdem zuletzt der Fund der vermeintlich "größten Gurke der Welt" in Karlsdorf bei Bruchsal Verwunderung ausgelöst hatte, kommt nun allmählich Licht ins Dunkel. SWR-Gartenexperte Volker Kugel hat sich das Gewächs noch einmal angeschaut und kommt nun zu einem detaillierten Resultat.
SWR-Experte Kugel: Das Gewächs ist ein Kürbis
Kugel erklärt: Die erste Recherche der Familie habe ergeben, dass die Pflanze eine armenische Schlangengurke sei. Das sei aber eben eine Schnell-Recherche im Internet gewesen.
SWR-Gartenexperte Volker Kugel schickt Glückwünsche an die Familie nach Karlsdorf-Neuthardt:
Kugel selbst habe sich die Fotos jetzt ganz genau angeschaut und vergrößert. Er kommt daraufhin zu dem Ergebnis: Das Gewächs muss den Kürbissen zugeordnet werden, vermutlich handelt es sich um eine Verwandte der Kalebasse.
Wenn diese Pflanze ganz gerade wächst, sei sie mit einer Gurke leicht zu verwechseln, so Kugel weiter.
Die Geschichte der vermeintlich größten Gurke der Welt
Die Geschichte der vermeintlich größten Gurke der Welt spielt im Garten von Babu in Karlsdorf-Neuthard bei Bruchsal. Die Familie ist davon ausgegangen, hier das weltweit größte Exemplar der armenische Schlangengurke zu züchten. Kleingärtner Thigagarajah Vijayakumar, genannt Babu, wollte damit auch ins Guinessbuch der Rekorde.
Rekordverdächtige Pflanze misst mehr als 160 Zentimeter
Babu hat das rekordverdächtige Gewächs als kleine Pflanze bekommen. Er setzte sie in den Boden und bemerkte, dass die zuerst kleinen Früchte immer größer und größer wurden. Und sie wächst weiter - täglich bis zu zwei Zentimeter. Egal, ob Gurke oder jetzt doch Kürbis, das Riesengewächs misst inzwischen schon mehr als 160 Zentimeter.
Familie Vijayakumar kommt urspünglich aus Sri Lanka. In den 1980er Jahren flüchtete Babu vor dem Krieg dort nach Deutschland. Seit 1985 lebt er mit seiner Familie jetzt in Karlsdorf-Neuthard.
In seiner alten Heimat führte der Wahlbadener einen landwirtschaftlichen Betrieb - und zeigt sein Können unter anderem jetzt eindrucksvoll in der Zucht von Kalebassen.