Auf einem alten Schrank mitten im Wohnzimmer liegt alles für den Abstrich bereit: Teststäbchen, Röhrchen, Desinfektionsmittel und eine Uhr. Friedrich Mandel hat in seinem zu Hause genau das, was viele draußen in den gängigen Teststationen auch haben. Nur macht er den Abstrich eben auf seiner Terrasse in seinem Garten. Die fertigen Proben lagert er dann im Wohnzimmer.
"Aus hygienischen Gründen muss ich die Proben im Freien entnehmen. Aber drinnen kann dann nichts mehr passieren."
Durch einen befreundeten Arzt ist der Chemiker auf die Idee gekommen, Freunde und Nachbarn selber zu testen und damit zu helfen, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass er in seinem Garten so vielen Menschen ein Stäbchen in die Nase stecken würde. Als Freunde von ihm nach einigen Tests einen offiziellen Nachweis über das Testergebnis haben wollten, musste er seine Teststelle beim Gesundheitsamt anmelden.
"Von da an hat das Telefon geglüht!"
Großes Interesse an den Corona-Tests in Karlsbad
Kaum ist die Teststelle offiziell angemeldet, steht das Telefon von Friedrich Mandel nicht mehr still. Er sagt, er sei zeitweise die einzige ausgewiesene Teststation in Karlsbad gewesen. Daher war das Interesse der Menschen groß. Vor allem das nicht so sterile Ambiente komme bei den Testwilligen gut an, sagt auch Margot Blecher. Sie hat durch Freunde erfahren, dass Friedrich Mandel Tests anbietet.
"Es ist zwar ein ungewöhnlicher Platz, aber viel angenehmer und schöner als ein Testzelt."
Weniger Freizeit und ein kaputter Rasen
Friedrich Mandel und seine Frau opfern ihre Freizeit für die Teststation. Aber das ist es ihnen Wert, im Kampf gegen die Pandemie. Auch wenn Leute kommen, während das Essen auf dem Tisch steht. Der 68-jährige Wissenschaftler arbeitet nur mit den leistungsstärksten Tests, damit die Ergebnisse stimmen. Je mehr Zulauf er hat, desto schlechter für den heimischen Rasen.
"Der Garten leidet schon darunter, aber das kann im Frühjahr behoben werden. Kein Problem."