Irgendwann war klar: das mit dem Fußball klappt nicht mehr beim 1. FC Steinegg - es gab zu wenig Spieler und eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarort scheiterte. Um den einzigen Sportverein in dem kleinen Dorf im Enzkreis zu retten, beschlossen die beiden Vorsitzenden schließlich, den Fußballplatz zu einem sogenannten Boulodrome umzubauen - mit mehr als 40 Boule-Bahnen.
SWR-Reporterin Katharina Raquet hat mit den Verantwortlichen gesprochen:
Die Idee reifte zunächst bei vielen abendlichen Treffen, bei denen auch schon Pläne gezeichnet wurden. Das Boulen fand in Steinegg schon eine Weile neben dem Fußball statt und es gab immer mehr Liebhaber, die auf einigen Bahnen die Kugeln warfen. Doch nun sollte das große Rad gedreht werden.
Das war der einzige Weg, um den Verein am Leben zu erhalten.
Mehr als 40 Bahnen sollten entstehen, um in Zukunft auch richtig große Wettbewerbe austragen zu können. Zunächst musste die Mitgliederversammlung von dem Vorhaben überzeugt werden. Im vergangenen Jahr war es dann soweit: der Umwidmung des Fußballplatzes wurde zugestimmt und auch der Namensänderung. Heute heißt der Verein 1. FC Steinegg Bietbouler, wobei das Biet die Gegend rund um Steinegg ist.
In monatelanger Arbeit entsteht das Boulodrome
Das Abbaggern von 30 Zentimetern Erde auf dem gesamten Fußballplatz und das Auffüllen mit Schotter und Sand als Untergrund für die Boule-Bahnen übernahm eine Firma, alles andere stemmten die Vereinsmitglieder in monatelanger, zum Teil schweißtreibender Arbeit.




Klaus Schuler ist seit 28 Jahren im Verein, mittlerweile begeisterter Boule-Spieler, und war sofort bei allem dabei.
Ich schätze das Gemeinsame, einfach, dass man gemeinsam was durchzieht.
Und durchgezogen haben die Vereinsmitglieder den Umbau. Vor kurzem wurde das Boulodrome mit einer Feier eingeweiht und nach und nach begeistern sich immer mehr Menschen für den Boule-Sport.

Boule Verein konnte mehr Mitglieder gewinnen
Heute hat der Verein mehr Boule-Spieler als es jemals Fußballer gab, sagt der 1. Vereinsvorsitzende Uwe Birringer lachend. Und für den kleinen Ort Steinegg war es wichtig, dass der einzige Sportverein des Ortes erhalten bleibt und eine Zukunft hat.
Unser Clubheim ist die einzige Lokalität, die es in der Gemeinde noch gibt.
Die große Anlage eignet sich auch für große Wettkämpfe: Im September werden die Landesmeisterschaften im Boule in Steinegg ausgetragen. 180 Teams werden antreten. Und der Verein bewirbt sich als Austragungsort für die Deutschen Meisterschaften im kommenden Jahr. Die Chancen seien relativ gut, sagt Vereinsvorsitzender Birringer.