Die Sinfonie Nr. 2 von Johannes Brahms wurde auch Lichtentaler Sinfonie genannt, eben weil Brahms sie im Baden-Badener Domizil in Lichtental um 1876 vollendete. Seine Wohnräume sind bis heute im Originalzustand erhalten und dienen seit vielen Jahren als Pilgerstätte für Musikfreunde aus aller Welt. Das Erdgeschoss des Hauses war bisher nicht zugänglich. Das soll sich jetzt ändern.
Neue Räume sollen Cafe gewesen sein
Die durch die Baden-Badener Brahmsgesellschaft erschlossenen Räume sollen das Cafe Becker gewesen sein. Clara Becker war eine verwitwete Hofgerichtsadvokatin, die das Häuschen in Baden-Baden gekauft und dort geschäftstüchtig ein Café eingerichtet und Zimmer vermietet, so Ute Blumeyer von der Brahmsgesellschaft.
Brahms persönlich soll in den Räumen auch am Klavier gesessen haben. Es gelang Originaltapeten freizulegen. Auch Deckenmalereien wurden gefunden. Die Kosten für die Sanierung des zum Teil maroden Gebäudes liegen im mittleren sechsstelligen Bereich. Finanziert wird das durch Fördergelder und Spenden. Im Brahmshaus erklingt aber auch heute noch immer Musik.
Künstler aus aller Welt suchen Inspiration in Baden-Baden
Künstler aus allen Ländern der Welt können im Brahmshaus über einen begrenzten Zeitraum wohnen und vor Ort forschen oder musizieren. Zur Zeit ist die amerikanische Pianistin Madeline Rogers aus Omaha/Nebraska zu Gast im Brahmshaus und erforscht das Spätwerk von Johannes Brahms.
Brahmsgesellschaft richtet das Museum für die Zukunft aus
Die Brahmsgesellschaft nutzt die Gelegenheit der Neuerschließung von Räumen, das Museum auch digital auszustatten. Es gibt ein Hörkino und verschiedene Medientische, an denen die Besucher sich über Brahms informieren können. Ute Blumeyer von der Brahmsgesellschaft ist es besonders wichtig, die Erinnerung an den weltberühmten Wahl-Baden-Badener wachzuhalten.