Bei dem Blindgänger handelte es sich um eine 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe. Sie wurde gestern bei Kampfmittel-Sondierungsarbeiten entdeckt, danach wurden sofort Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes angefordert. Der Blindgänger befand sich nach Angaben der Stadt in der Nähe einer Sportfläche des Bulacher SC im Karlsruher Stadtteil Bulach. Er wurde am Mittag entschärft - nach 15 Minuten war die Arbeit der Experten vorbei.

Die Entschärfung hatte sich zunächst verzögert, weil die Polizei Radfahrer in dem abgesperrten Bereich entdeckt hatte.
Notunterkunft für Betroffene
Für die Entschärfung musste das Gebiet um den Fundort in einem Radius von 500 Metern am Morgen abgesperrt werden. Knapp 100 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Polizei klingelte am Morgen an allen Gebäuden im gesperrten Bereich, um die Betroffenen zum Verlassen des Areals aufzufordern, so die Stadt. Als Notunterkunft stand ihnen das Jugendzentrum Weiße Rose seit dem Morgen zur Verfügung. Um 11 Uhr war die Evakuierung komplett abgeschlossen, auch eine Drohne der Polizei überflog immer wieder das Gelände.
Umspannwerk nicht von Evakuierung betroffen
Wegen der Evakuierung mussten Autofahrer seit dem Morgen auch mit Verkehrsbehinderungen durch gesperrte Straßen rechnen. Auch die L605 war zeitweise gesperrt. Bereits am Abend hatte der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt vor Ort den Kontakt zu ansässigen Betrieben gesucht, um über die anstehende Evakuierung zu informieren. Das Ordnungsamt informierte zudem den Sportverein und einen dort ansässigen Kleingartenverein.
Durch die Evakuierung war nach den Angaben der Stadt keine kritische Infrastruktur betroffen. So konnte beispielsweise auch das Umspannwerk in Betrieb bleiben.
Bahnstrecke wegen Bombenentschärfung gesperrt - Stadtbahnen fielen aus
Die Entschärfung des Blindgängers hatte jedoch auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. So mussten laut Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die beiden Streckenäste zwischen Karlsruhe Hauptbahnhof und Rastatt Bahnhof bis etwa 14 Uhr durch die Deutsche Bahn (DB) für den Bahnverkehr komplett gesperrt werden. Somit fuhren über mehrere Stunden keine Stadtbahnen der S7, S71, S8 und S81 zwischen Karlsruhe und Rastatt.

Die AVG versuchte für die Zeit der Sperrung nach eigenen Angaben zwischen Karlsruhe und Rastatt einen Ersatzverkehr einzurichten. Fahrgäste wurden gebeten, sich über die Internetseiten über den aktuellsten Stand zu den Stadtbahnverbindungen und den Auswirkungen zu informieren.