Die Brauerei Hatz-Moninger verbraucht im Jahr nach eigenen Angaben 8,5 Millionen Kilowattstunden Gas. Sie gehört damit zu den Großabnehmern in Karlsruhe, denen im Fall einer Verschärfung der Gaskrise im Notfall der Hahn zugedreht werden könnte. Die Brauerei wäre damit auf einen Schlag trockengelegt. Denn weder Produktion noch Abfüllung könnten weiterlaufen.
Alles fürs Bier: Öl und Photovoltaik statt Gas
Damit dieser Fall nicht eintritt, stellt die Karlsruher Brauerei ihre Befeuerung komplett von Gas auf Öl um. Rund 80.000 Liter Heizöl pro Jahr sind nötig, um die Anlagen zu betreiben. Um darüber hinaus die Stromkosten zu reduzieren, investiert Hatz-Moninger in zusätzliche Photovoltaik. Die Kapazitäten sollen von derzeit 730 kWp auf 1400 kWp (Kilowatt-Peak) erweitert werden. Für die Umstellung der Energieversorgung investiert Brauereichef Wolfgang Scheidtweiler nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Euro.
Erstes Ziel der Umbaumaßnahmen sei es, Strom und Energie einzusparen, betont Geschäftsführerin Dorothee Scheidtweiler. Zum einen würde der eine große Gasbrenner durch mehrere kleine Gas/Öl-Brenner ersetzt. Außerdem soll die Produktion auf vier Tage umgestellt werden. Mit diesen Maßnahmen hofft das Unternehmen flexibler zu sein und bis zu zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs einzusparen. Im Grunde müsse jetzt jeder Produktionsschritt auf den Prüfstand, sagt die Karlsruher Brauereichefin.
Ziel sind erneuerbare Energien bei Hatz-Moninger
Langfristig will das Familienunternehmen am Standtort Karlsruhe aber ganz weg von den fossilen Energieformen. Die Scheidtweilers denken über eine eigene Holzhackschnitzelanlage nach. Allerdings dauerten entsprechende Genehmigungsverfahren bis zu zwei Jahre. Und so lange können die Bierbrauer in der aktuellen Situation nicht warten, so Wolfgang Scheidtweiler.