Neue Hochspannungstrasse zwischen Birkenfeld und Ötisheim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

Startschuss für neue Hochspannungsleitung im Enzkreis

TransnetBW baut Stromtrasse zwischen Birkenfeld und Ötisheim

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Susann Bühler
Ein Bild von Susann Bühler (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Nach langjährigem Genehmigungsverfahren startet der Bau einer neuen Stromtrasse zwischen Birkenfeld und Ötisheim im Enzkreis. In zweieinhalb Jahren soll die Leitung fertig sein.

Für die Bauherrin TransnetBW war es am Freitag der langersehnte Startschuss. Nach 12 Jahren Planungs-und Genehmigungszeit begann mit einem symbolischen Spatenstich im Pforzheimer Industriegebiet der Bau einer 14 Kilometer langen Hochspannungsleitung.

Neue Trasse soll Lücke schließen

Sie soll die Lücke im Überleitungs-Stromnetz zwischen Philippsburg im Landkreis Karlsruhe und Pulverdingen im Landkreis Ludwigsburg schließen. Der Netzbetreiber TransnetBW will mit der Leitung nach eigenen Angaben ein leistungsfähiges Versorgungsnetzwerk sichern.

"Die Notwendigkeit zum Netzausbau wird bislang in der Öffentlichkeit noch nicht so gesehen. Das möchten wir gerne ändern."

Der Ausbau der Stromnetze habe für die Netzbetreiber im Zeichen der Energiewende oberste Priorität. Das betonte der Vorsitzende von TransnetBW, Werner Götz. Auch für die gesamte Stromdrehscheibe in Baden-Württemberg sei der Bau des neuen Teilstücks wichtig. Denn nur mit einer starken Infrastruktur könne der verfügbare Windstrom aus dem Norden auch in den Südwesten gelangen, wo er etwa für das produzierende Gewerbe so dringend benötigt wird.

Der Spatenstich für die neue Hochspannungsleitung zwischen Birkenfeld und Ötisheim  (Foto: SWR)
Der Spatenstich für die neue Hochspannungsleitung zwischen Birkenfeld und Ötisheim

Lange Genehmigungsverfahren halten Projekte auf

Doch die Hindernisse auf dem Weg zu neuen leistungsstarken Stromnetzen seien immens, klagte Götz. Hohe Umweltauflagen und eine oft niedrige Akzeptanz in der Öffentlichkeit würden die Genehmigungsverfahren unnötig in die Länge ziehen. "Hier müssen wir viel schneller werden und noch besser mit der Bevölkerung und den beteiligten Partnern kommunizieren", so Götz.

Umweltministerium: "Keine Energiewende ohne Netzausbau"

Der Sprecher des Umweltministeriums Baden-Württemberg, Michael Münter betonte in seinem Grußwort: "Der Netzausbau stand in der Bevölkerung in den letzten Jahren nicht im Fokus, auch die Akzeptanz war nicht so vorhanden, wie es wünschenswert wäre. Aber ein leistungsstarkes Stromnetz ist elementar für die Energiewende. Dafür müssen wir jetzt die technischen Voraussetzungen schaffen - ohne die Belange der Bevölkerung aus dem Blick zu verlieren."

Neue Mastbauformen kommt zum Einsatz

Beim Leitungsneubau zwischen Birkenfeld und Ötisheim kommt erstmals auch eine neue Technik zum Einsatz: Die neuen Masten mit einer Höhe von 50 bis 95 Metern fügen sich optisch besser in das Landschaftsbild ein, weil sie filigraner und damit unauffällliger sind. Hier wollen die Projektleiter von TransnetBW auch Erfahrungen für künftige Bauprojekte mit Hochspannungsleitungen sammeln.

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