Dem 60-Jährigen wird vorgeworfen, drei Mädchen in 32 Fällen sexuell missbraucht zu haben. Der Mann soll die Taten zwischen 2014 und 2020 begangen haben.Zu Prozessbeginn schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen. Auch keine persönliche Angaben wollte er vor Gericht machen. Während der Beweisaufnahme schaute der Mann scheinbar teilnahmslos zu Boden. Die Vorwürfe, die dabei zur Sprache kamen, wiegen allerdings schwer.
Missbrauchte Mädchen zwischen acht und zwölf Jahre alt
Ein minderjähriges Nachbarmädchen soll der Angeklagte zu sich eingeladen und mit Alkohol willenlos gemacht haben. Als sie wieder zu sich gekommen sei, sei sie unbekleidet und offenbar missbraucht worden, so das mutmaßliche Opfer in einer Videovernehmung. In einem anderen Fall soll es die acht Jahre alte Stiefenkeltochter des Mannes getroffen haben. Sie soll der Angeklagte mehrfach unsittlich berührt haben.
Der 60-Jährige aus dem Landkreis Rastatt ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht vorbestraft. Wie zum Prozessauftakt bekannt wurde, galt der Angeklagte in der Nachbarschaft als freundlicher Mensch. Das Verfahren war laut Staatsanwaltschaft in Gang gekommen, als eines der Mädchen den Mann unmittelbar nach der letzten mutmaßlichen Tat angezeigt hatte. Bei den Ermittlungen hätten sich dann Hinweise auf den sexuellen Missbrauch weiterer Kinder ergeben. Die Mädchen seien zwischen acht und zwölf Jahre alt gewesen.
Mädchen-Unterwäsche in Kleiderschrank des Angeklagten
Der Angeklagte wird nicht nur durch Aussagen der geschädigten Mädchen belastet, sondern auch durch DNA-Spuren. In seinem Kleiderschrank sei Unterwäsche von einem der Kinder gefunden worden. Im Gerichtssaal müssen die mutmaßlichen Opfer nicht erscheinen. Der Richter lässt Video-Vernehmungen im Saal einspielen.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch mit der Beweisaufnahme fortgesetzt. Sollte der Angeklagte schuldig gesprochen werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Das Urteil wird Ende Januar erwartet.