Der Karlsruher Zoo ist damit bundesweit die erste Einrichtung, die eine solche Ausnahmegenehmigung erhält. Eigentlich verlangt die EU-Gesetzgebung bei einem Ausbruch der Vogelgrippe, dass die Tiere vorbeugend getötet werden. Die Ausnahmegenehmigung kam in Deutschland noch nie zum Einsatz - bis jetzt.
Viele bedrohte Arten leben im Karlsruher Zoo
Die Genehmigung greift für bestimmte Tierkategorien, wie geschützte oder gefährdete Arten oder Tiere mit hohem genetischem, kulturellem oder pädagogischem Wert. Das ist in Karlsruhe der Fall. Viele Tierarten sind in europäischen Erhaltungszuchtprogrammen enthalten. Außerdem leben im Karlsruher Zoo viele hoch bedrohte Arten.
"Wir sind wahnsinnig froh und glücklich", kommentierte ein Sprecher des Zoos die Entscheidung der Tiermediziner bei der Kontrollbehörde. Nun muss kein einziger Vogel im Karlsruher Zoo gekeult werden, auch dann nicht, wenn er positiv auf das Vogelgrippevirus H5N1 getestet wurde.
90 Fälle im Karlsruher Zoo Karlsruhe erlässt Stallpflicht nach Ausbruch der Vogelgrippe
Die Stadt Karlsruhe wird nächste Woche eine einmonatige Stallpflicht für Geflügel anordnen. Grund ist ein massiver Ausbruch der Geflügelpest im Karlsruher Zoo.
Wegen des Vogelgrippen-Ausbruchs im Karlsruher Zoo gilt in Teilen des Karlsruher Stadtgebiets auch für private Geflügelhalter eine Stallpflicht. Damit soll die Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit gestoppt werden.
Pelikane sind besonders von der Vogelgrippe betroffen
90 Tiere waren in der vergangenen Woche positiv, 27 sind gestorben. Die restlichen infizierten Vögel zeigen bislang keine Krankheitssymtome. Deshalb besteht nun die Hoffnung, dass sie die Seuche überleben könnten.
Besonders betroffen sind die Pelikane. Alle 20 Vögel haben sich infiziert, 14 von ihnen haben die Vogelgrippe nicht überlebt.
Alle Tiere werden weiterhin auf die Geflügelpest getestet. Sobald das erste Mal kein Nachweis mehr erbracht wurde, bleibt die Aufstallungsregelung noch mindestens 42 weitere Tage bestehen. Dann wird erneut getestet. Sollte dieser Test wiederum negativ ausfallen, könnten die Vögel wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren. Bis dahin bleibt die strenge Aufteilung in Quarantänegruppen erhalten.
Wann der Zoo wieder für Besucher öffnen darf, ist noch völlig offen. Das entscheidet ebenfalls das Veterinäramt, erklärte ein Sprecher des Zoos.