Rund 40 Aktivisten beteiligen sich am Mittwoch an einer Anti-Atom-Radtour von Philippsburg nach Karlsruhe (Foto: SWR)

Protesttour von "Ausgestrahlt" gegen Laufzeitverlängerung

Atom-Gegner radeln von Philippsburg nach Karlsruhe

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Heiner Kunold
Das ist Heiner Kunold (Foto: SWR)

Rund 40 Radfahrerinnen und Radfahrer beteiligen sich derzeit an einer Anti-Atom-Radtour durch Süddeutschland. Eine Etappe führte am Mittwoch von Philippsburg nach Karlsruhe.

Es ist nur eine kleine Gruppe von Aktivisten, die bei leicht regnerischem Wetter mit dem Rad von Philippsburg Richtung KIT Campus Nord und später noch zum Karlsruher Marktplatz unterwegs ist. Aber es beteiligen sich Atom-Gegner aus ganz Deutschland an der Tour. Viele fahren in Etappen mit, sodass die Zahl der Protestierenden unterm Strich weit größer ist. SWR-Reporter Heiner Kunold berichtete am Mittwochnachmittag:

Anti-Atom-Tour soll im September in Freiburg ankommen

Gestartet ist das Häuflein der Aufrechten am Morgen in Speyer. Es ist Tag vier einer dreiwöchigen Protesttour durch Süddeutschland, die im September in Freiburg ankommen soll. Am Donnerstag kommen die Anti-Atomradler nach Heidelberg und fahren von dort weiter nach Obrigheim und Neckarwestheim. Sie werden jeweils von lokalen Aktivisten unterstützt. In Karlsruhe sind das Greenpeace und der BUND und die Anti Atom Initiative.

Protest gegen Laufzeitverlängerung

Der Protest richtet sich gegen die erneute Diskussion über Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken zur Energiesicherung in Deutschland. Für Helge Bauer, Sprecher von "Ausgestrahlt", ist die Diskussion über mögliche Laufzeitverlängerungen eine Scheindebatte

"Wir haben das nochmal durchgerechnet: Wenn man die Atomkraftwerke in Deutschland weiterlaufen lassen würde, würden sie uns 0,17 Prozent Gas einsparen können."

Auf einer kleineren Kundgebung am Mittwochvormittag sprach auch der Karlsruher Anti-Atomaktivist Harry Block. Philippsburg sei noch vor drei Jahren ein Symbol für den Atomausstieg gewesen. Jetzt drohe ein Umkehr der Vorzeichen.

"Wir stehen vor dem Dilemma, es geht weiter! Und vielleicht noch schlimmer, als wir es uns vorstellen können. Vielleicht sogar mit neuen Reaktoren."  

Block und viele Atomgegner sind auch enttäuscht von den GRÜNEN. Dass Teile der Partei, die er selbst einmal mitgegründet habe, mögliche Laufzeitverlängerungen unterstützen, mache ihn sehr traurig, so Block. Das sei bis vor kurzem undenkbar gewesen.

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