Christian Firmbach wird seine Stelle als Intendant des Badischen Staatstheaters erst im September 2024 antreten. Aber schon jetzt gibt es offenbar Kritik an seinem Führungsstil. Dabei geht es um den Generalmusikdirektor des Badischen Staatstheaters, Georg Fritzsch. Dessen Vertrag läuft 2024 aus. Wie der SWR aus Theaterkreisen erfuhr, will der designierte Intendant den Vertrag nicht verlängern.
Setzt sich designierter Intendant über Orchesterwillen hinweg?
Damit würde sich Christian Firmbach über das Votum des Orchesters hinwegsetzen. In Karlsruhe war es bisher üblich, dass das Orchester entscheidet, von welchem Generalmusikdirektor es geleitet wird. In einer Umfrage unter den Musikern sprach sich jüngst eine Mehrheit von 85 Prozent für den Verbleib von Georg Fritzsch und damit eine Vertragsverlängerung aus.
Zweifel an Reform des Badischen Staatstheaters

Nachdem der frühere Generalintendant Peter Spuhler nach massiver Kritik an seinem Führungsstil abberufen worden war, hatte sich das Badische Staatstheater einen "Zukunftsprozess" verordnet. Dadurch sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt mehr Mitspracherechte bekommen. Die Vorgehensweise des designierten Intendanten rund um den Vertrag des Generalmusikdirektors schürt offenbar Befürchtungen, dass es keine echte Reform des Theaters hin zu einer kollegialen Führungskultur geben werde.
Ministerium verweist auf klärende Gespräche
Das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst teilte auf SWR-Anfrage mit, die Träger des Badischen Staatstheaters würden sich intensiv mit dem Thema befassen. In dieser Woche sollen demnach klärende Gespräche stattfinden. Am Mittwoch soll die Causa "Fritzsch" Thema im Verwaltungsrat sein.