Ein Rückzugsraum, ein Ort zum Durchschnaufen und Entspannen – all das gibt es seit 31. Januar für sechs Kleingärtner in Ettlingen nicht mehr. Ihre Hütten wurden von dem Feuer zerstört. Kleingärtnerin Barbara Hofbauer hatte noch Glück im Unglück. Ihr Gartenhaus wurde nur leicht beschädigt. Sie und ihre Familie hatten das Holzhäuschen gerade erst gebaut. 25.000 Euro und unzählige Arbeitsstunden stecken darin.
"Wir haben die Rauchschwaden schon auf dem Weg hierher gesehen und konnten nicht einschätzen, ob die Hütte noch steht."
Schlimmer getroffen hat es Eduard Wiselka und seine Frau. Ihre Gartenhütte ist mitsamt dem Inventar abgebrannt. Spülmaschine, Waschbecken, Kühlschrank, Herd, Radio, Fernseher - alles wurde Raub der Flammen. Übrig geblieben sind nur Mauerreste, Schutt und Schrott. Ein Schock für Eduard Wiselka. So wie für viele andere ist die Ettlinger Kleingartenanlage auch für ihn ein zweites Zuhause.
Gartenhütten oft unversichert
Auf die vom Brand betroffenen Kleingärtner kommen große Probleme zu. Schon die Entsorgung des Brandschutts ist teuer, die Betroffenen rechnen mit Kosten bis zu 7.000 Euro. Ganz zu schweigen vom Wiederaufbau der Gartenhäuser. Die Besitzer müssen die Kosten meist selbst übernehmen, denn die Gartenlauben sind oft nicht versichert, so Pasquale Lüthin. Er ist Vorsitzender des Verbands der Kleingärtner Baden-Württemberg. Es gebe aber auch große Solidarität unter den Kleingärtnern.

"Da kommen fünf oder zehn Mann auf die Parzelle und helfen dem beim Aufräumen oder Mauern."
Die Brandursache in der Ettlinger Kleingartenanlage ist bisher noch nicht geklärt. Einen Schuldigen suchen die Betroffenen aber nicht, erzählen sie. Es sei eben so. Demnächst wollen die Kleingärtner Aktionstage organisieren, an denen sie gemeinsam aufräumen. Im Kleingarten hält man zusammen, so Lüthin.