Polizei rettet 52 Hundewelpen auf der A5 (Foto: Pressestelle, Tierschutzverein Karlsruhe und Umgebung e.V.)

In Käfigen im Gepäckraum eingesperrt

A5 bei Karlsruhe: Polizei stoppt Transporter mit 52 Hundewelpen

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AUTOR/IN
Mathias Zurawski

Die Polizei hat einen Transporter mit 52 Hundewelpen aus dem Verkehr gezogen. Die Tiere waren auf engstem Raum eingepfercht und offensichtlich seit Tagen unterwegs.

Der Transporter war einer Polizeistreife am Freitag auf der A5 bei Weingarten (Landkreis Karlsruhe) aufgefallen. Bei der Kontrolle auf einem Autobahnparkplatz fanden die Polizistinnen und Polizisten im Transporter und auf der Ladefläche des Anhängers Tiertransportboxen mit den Hunden.

Tiere in Käfigboxen auf engstem Raum eingesperrt

Die Tiere waren auf engstem Raum untergebracht. 42 von ihnen befanden sich im Innenraum des Kastenwagens und zehn weitere in Käfigboxen auf dem Anhänger unter einer Plane. Der Transporter war mit einem ukrainischen Kennzeichen unterwegs. Das Veterinäramt Karlsruhe bestätigte gegenüber dem SWR, dass es sich um einen gewerblichen Transport aus der Ukraine gehandelt habe.

Der 50 Jahre alte Fahrer hatte laut Polizei keinen für das Fahrzeug gültigen Führerschein. Die Polizistinnen und Polizisten verhinderten die Weiterfahrt und schalteten das Karlsruher Veterinäramt ein.

Hundewelpen im Laderaum des Transporters (Foto: Pressestelle, Tierschutzverein Karlsruhe und Umgebung e.V.)
Hundewelpen im Laderaum des Transporters

Hundewelpen inzwischen auf mehrere Tierheime verteilt

Das Amt sorgte dafür, dass die Tiere zunächst ins Karlsruher Tierheim gebracht wurden. Von dort aus sind die Welpen inzwischen auf Tierheime in der gesamten Region verteilt worden, so Tierheimleiterin Stephanie Keil. Allein wäre die Unterbringung vom Karlsruher Tierheim gar nicht zu bewältigen gewesen.

"Die Tierheime aus der Region sind in die Bresche gesprungen. Nur so konnten wir die große Menge an Tieren versorgen."

Es seien auf der Fahrt mit dem Transporter viel zu viele Tiere auf viel zu wenig Platz untergebracht gewesen, betont Keil. Auch die fehlende Belüftung während des Transports sei ein großes Problem für die jungen Hunde gewesen.

Die Hundewelpen bei der Ankunft im Tierheim Karlsruhe (Foto: Pressestelle, Tierschutzverein Karlsruhe und Umgebung e.V.)
Die Hundewelpen bei der Ankunft im Tierheim Karlsruhe

Zahlreiche Verstöße gegen das Tierseuchengesetz


Laut Veterinäramt Karlsruhe habe der Eigentümer die Welpen in der Form eines gewerblichen Transports aus dem Drittland eingeführt. Bei der Kontrolle seien verschiedene Verstöße gegen das Tierseuchenrecht sowie das Tierschutzgesetz festgestellt worden. Demnach sei die Hälfte der Hunde nicht gegen Tollwut geimpft. Zudem sind mindestens zehn Welpen noch keine acht Wochen alt und dürfen deswegen grundsätzlich nicht transportiert werden. Weiter lag keine Zulassung für den Handel nach Tierschutzrecht vor, so das Veterinäramt weiter.

"Dies führte in Summe dazu, dass das Veterinäramt die Transportbedingungen als nicht akzeptabel einstufte."


Welpen bleiben bis zur Klärung in den Tierheimen

Um den Transport fortzusetzen, müsste der Besitzer die fehlenden Nachweise vorlegen. Bis zur Klärung bleiben die Hunde in den Tierheimen der Region und dürfen auch nicht abgegeben werden. Es haben sich bereits viele Menschen im Karlsruher Tierheim gemeldet, um Welpen aufzunehmen.

Gegen den Besitzer der Hunde wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Gegen den 50 Jahre alten Fahrer des Transporters wird laut Polizei Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis erstattet.

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Mathias Zurawski