Eine Perspektive für 400 Leiharbeiter bei Mercedes in Rastatt (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliancedpa  Uli Deck)

Angebot von Daimler ab 2022

Rund 400 Leiharbeiter bei Mercedes Rastatt werden übernommen

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Patrick Neumann
Patrick Neumann (Foto: SWR, SWR -)
Heiner Kunold
Heiner Kunold (Foto: SWR, SWR -)

Zwei Drittel der von Entlassung bedrohten Leiharbeiter im Mercedes Werk Rastatt werden ab 2022 in Festanstellung übernommen. Ein entsprechendes Angebot hat Daimler nun vorgelegt.

Betriebsrat und IG Metall haben dem Vorschlag bereits zugestimmt. "Damit kommt das Unternehmen endlich seiner sozialen Verantwortung nach", erklärte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Werk Rastatt, Torsten Höink, in einer ersten Stellungnahme.

"Die Nachricht ist wie ein Befreiungsschlag für all jene, die nicht mehr wussten, wie es weitergehen soll. Aber so richtig glauben können das die Leute noch nicht."

Die Verträge aller 600 Mercedes-Leiharbeiter im Werk Rastatt laufen Ende dieses Monats aus. Wegen der derzeitigen Auftragslage sei keine weitere Beschäftigung vorgesehen. Im Werk Rastatt fehlen nach wie vor Bauteile, weshalb die Produktion zurückgefahren wurde.

Bis zur Übernahme möglicherweise Arbeit in anderen Werken

Die Daimler AG will aber rund 400 langfristig Beschäftigte ab kommendem Jahr sukzessive in Festanstellung übernehmen. Und zwar bis zum Jahr 2023. Bis zur endgültigen Übernahme soll ein Teil der Leiharbeiter zudem die Möglichkeit erhalten, in anderen Mercedes-Benz-Werken unterzukommen. Im Gespräch sind unter anderem die Werke Wörth und Sindelfingen.

Weitere Verhandlungen für die übrigen 200 Leiharbeiter

Wie es mit den verbleibenden rund 200 Leiharbeitern weitergehen wird, ist nach SWR-Informationen Gegenstand weiterer Verhandlungen. Unter anderem gibt es Gespräche zwischen der "Dekra Arbeit" als Leiharbeitsfirma und der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt. Dabei könnte möglicherweise eine Rolle spielen, dass der Bund eine Ausnahmeregelung über Kurzarbeitergeld für Leiharbeiter mindestens bis Jahresende verlängert hat.

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