Volle Säle, Zelte und ein begeistertes Publikum: Das Zeltival mit zahlreichen Programmpunkten gehört wohl zu den bekanntesten Veranstaltungsformaten des Tollhauses. Allein in diesem Jahr kamen rund 18.000 Besucher auf den alten Schlachthof. Auch das Atoll-Festival zieht als Format für zeitgenössischen Zirkus ein großes Publikum an.
Generationenwechsel im Tollhaus
Rund 300 verschiedene Veranstaltungen bringt der Kulturverein jedes Jahr auf die Bühne: eine Mischung aus Jazz, Kabarett, Theater und Pop. Das Programm passt sich ständig an. "Ein Generationenwechsel findet sukzessive statt", sagt Tollhaus-Leiter Bernd Belschner. Er war von Anfang an mit dabei. "Das Publikum ändert sich ständig. Wir sind für neue kulturelle Strömungen offen. Wir kümmern uns in erster Linie um die freie Szene. In diesem Bereich tut sich wahnsinnig viel", sagt er.
Auch aktuelle Themen finden schlagen sich im Kulturprogramm nieder: "Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Klima- und Zukunftsfragen, das sind natürlich auch Themen, die wir im Haus diskutieren und auf die Bühne bringen", so Tollhaus-Leiterin Britta Velhagen. Da gebe es junge Kolleginnen und Kollegen, die sich dem Thema annehmen würden.
Schwierige Anfänge fürs Tollhaus
Rund 25 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt das Tollhaus. Hinzu kommen nochmal 100 Ehrenamtliche und weitere Honorarkräfte. Die Anfänge 1982 waren alles andere als einfach. Damals ging das Tollhaus Karlsruhe aus dem Folk-Club hervor, der aus einer Gruppe Kulturbegeisterter bestand. Die ersten Veranstaltungen fanden an verschiedenen Orten in der Stadt statt, zehn Jahre später dann fand man das heutige Zuhause: eine alte Viehhalle auf dem alten Schlachthof.
"Zehn Jahre haben wir gekämpft dafür, zehn Jahre haben wir alles mögliche versucht - und sind auch manchmal gescheitert. Gerade was Karlsruhe und die Region betrifft, war uns klar: Wir brauchen so ein Zentrum", erinnert sich Belschner. Seitdem ist das Tollhaus aber immer weiter gewachsen, räumlich und personell.
Kulturelle Vielfalt fördern
Ziel des Tollhaus damals wie heute: Die kulturelle Vielfalt fördern und regionale, nationale und internationale Künstler zusammenbringen. Auch bekannte Künstlerinnen und Künstler traten in den vergangenen Jahrzehnten im Tollhaus auf.
Nina Hagen war da, auch die US-amerikanische Rock-Ikone Patti Smith oder die südamerikanische Sängerin und Aktivistin Mercedes Sosa. "Mein Highlight ist immer, wenn ich in eine Veranstaltung kurz rein schaue und dann drin bleibe - und denke, ist ja klasse, was ich da erleben kann", sagt Britta Velhagen.