Bei einem 24-stündigen Impfmarathon sollten am Samstag in Pforzheim 6.000 Menschen gegen das Coronavirus gewappnet werden. Um dieses Ziel zu erreichen wurde seit Mitternacht in vier Schichten à sechs Stunden gearbeitet. Unter den Helfern war auch Oberbürgermeister Peter Boch (CDU). Da er nicht selbst impfen durfte, hat er "unterstützende Tätigkeiten" übernommen.
"Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir als Stadt mit anpacken und die Ärmel hochkrempeln", sagte er. "Jetzt geht es darum, den Menschen möglichst schnell eine Booster-Impfung zu ermöglichen, aber auch bei den Erst- oder Zweitimpfungen weiter aufzuholen." Am Ende der Aktion sind 5.000 Impfungen verabreicht worden - 1.000 weniger, als möglich gewesen wäre. Auch der Internationale Beirat Pforzheim hatte Ansprechpartner vor Ort, falls Menschen mit Migrationshintergrund Infos in ihrer Muttersprache benötigten.
Positive Bilanz des Impfmarathons
Die Stimmung bei den Menschen sei den ganzen Tag über gut gewesen, sagte die Pforzheimer Pandemiebeauftragte und Ärztin Nicola Buhlinger-Göpfarth. Sie und ihre Helfer hätten zudem viel Lob bekommen, das habe gut getan. Der Großteil der Impfungen in Pforzheim waren demnach Auffrischimpfungen, doch auch der Anteil der Erstimpfungen habe im zweistelligen Bereich gelegen. Die Medizinerin hatte bereits im Mai Freiwillige auf einem Supermarkt-Parkplatz mit Impfstoff von AstraZeneca geimpft, der in ihrer Praxis übrig geblieben war.

Sieben-Tage-Inzidenz in Pforzheim steigt weiter
Seit Tagen rangiert Pforzheim unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit an der unrühmlichen Spitze. Die Werte in der Stadt liegen bei über 700, tageweise über 800 Nachweisen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Nur in wenigen Regionen in Baden-Württemberg ist die Inzidenz noch höher.
Darüber hinaus hat Pforzheim die niedrigste Impfquote in Baden-Württemberg (Stand Ende November).
Nicht die einzige Impfaktion in der Region
Außerdem gab es noch weitere Impfaktion an diesem Wochenende: In Mannheim hatte eine Initiative von Urologen, der Universitätsmedizin Mannheim, der Stadtverwaltung und dem Quartier Q 6 Q 7 einen "Großen Impftag" angesetzt. 1.000 Impfdosen standen zur Verfügung. Mehrere Profisportvereine wollen zudem in dieser Woche ebenfalls mit 24-Stunden-Impfaktionen die Impfquote erhöhen. Unter dem Motto "Unsere Offensive: Impfen" sollen am Mittwoch und Donnerstag möglichst viele Menschen in Stadien und Sporthallen geimpft werden.