Die Favoriten für das Jugendwort des Jahres - "smash", "bodenlos" und "Macher" als SMS.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Fabian Sommer)

Abstimmung bis Oktober

Jugendwort 2022: Verlag gibt Favoriten bekannt

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"Smash", "bodenlos" oder doch "Macher"? Die drei Favoriten für das Jugendwort des Jahres wurden vom Langenscheidt-Verlag bekannt gegeben. Abgestimmt werden kann noch bis Oktober.

Der Langenscheidt-Verlag hat am Dienstag in Stuttgart die drei Favoriten für das Jugendwort des Jahres bekannt gegeben. "Smash", "bodenlos" und "Macher" liegen demnach vorne. Unter den Top 3 kann jetzt noch bis zum 18. Oktober abgestimmt werden. Am 25. Oktober steht dann das Jugendwort des Jahres fest.

Seit 2020 werden in einem mehrstufigen Verfahren aber nur die Stimmen der Jugendlichen gewertet. Der letztjährige Sieger war "cringe" - was auf deutsch so viel wie "Fremdschämen" heißt. Seit 2008 veröffentlicht Langenscheidt das Jugendwort des Jahres - damals siegte "Gammelfleischparty" als Umschreibung für eine Ü-30-Party.

Das bedeutet das potentielle Jugendwort "smash"

Bei der Auswahl für 2022 fällt vor allem das - wie zahlreiche Jugendwörter der Vergangenheit - aus dem Englischen stammende "smash" auf. Es heißt übersetzt "zertrümmern", ist aber in Verbindung mit einem anderen englischen Wort - "pass" - zu sehen. Das Wortduo wird in einem beliebten Partyspiel benutzt, bei dem Mitspieler als mögliche Sexpartner abgelehnt ("pass") oder begeistert angenommen werden ("smash"). So ergibt sich eine neue Bedeutung des sowohl als Verb als auch als Nomen verwendeten Wortes. Mögliche Umschreibungen: jemanden abschleppen, mit jemandem in die Kiste steigen oder mit jemandem Sex haben. Das Objekt der Begierde kann ein "smash" sein.

Forscher: Jugendsprache gleicht Geheimsprache

Für den Jugendforscher Simon Schnetzer ist Jugendsprache ein von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen gesprochener Soziolekt mit abweichenden Wörtern, Ausdrücken und Grammatik. "Die Jugendsprache dient Jugendlichen in der Phase der Orientierung und auf der Suche nach Zugehörigkeit als verbindendes Element, ähnlich wie Kleidung, Musik oder bestimmte Verhaltensformen", erläutert Schnetzer. Was nach Innen Zusammenhalt fördere, stelle nach Außen eine Möglichkeit der Abgrenzung dar. Ein Beispiel ist, dass Jugendliche sich der Jugendsprache wie einer Geheimsprache bedienen, um von anderen Gruppen, Eltern oder Lehrerinnen und Lehrern nicht verstanden zu werden.

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SWR