Fast jede und jeder Fünfte in Baden-Württemberg treibt keinen Sport. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) zum Sport- und Bewegungsverhalten im Land. Bei einer Befragung im Jahr 2013 lag der Anteil der Sportmuffel noch bei 13 Prozent, 2016 bei zwölf Prozent. Die aktuelle Daten legen nahe, dass die Corona-Pandemie wesentlich zu diesem Anstieg beigetragen habe, sagte die Leiterin der TK-Landesvertretung, Nadia Mussa. Gut die Hälfte der Erwachsenen treibt demnach regelmäßig Sport, etwas weniger als die Hälfte nur selten oder eben gar nicht. Die Ergebnisse aus dem Land bestätigen damit weitgehend den Bundestrend.
Pandemie hat die Sportgewohnheiten verändert
Die Pandemie hat laut TK auch die Sportgewohnheiten verändert. Während der Lockdowns etwa gingen viele Menschen an die frische Luft. 81 Prozent der Aktiven hielt sich mit Joggen, Walken oder Radfahren fit. Ein Viertel wich auf digitale Sportangebote aus. Das Workout wurde ins Wohnzimmer verlegt - mit Youtube-Videos, Online-Sportkursen oder Apps. Die Umfrage verzeichnet außerdem einen deutlichen Anstieg bei der Nutzung von Smartwatches, Fitnessarmbändern und Apps. Während 2016 nur 14 Prozent angaben, mit digitaler Unterstützung zu trainieren, sind es mittlerweile 27 Prozent.
Mehr Homeoffice und mehr Rückenbeschwerden
Seit Corona gehört für viele Beschäftigte das Homeoffice zum Alltag. So gaben 47 Prozent der Befragten an, dass sie in den vergangenen zwei Jahren zumindest zeitweise von zu Hause aus gearbeitet haben. Mehr als die Hälfte davon bewegt sich im Homeoffice jedoch weniger als zuvor am Arbeitsplatz. Laut der Umfrage fehlt es zu Hause vor allem an Motivation und Zeit. Vor der Pandemie radelten auch viele zur Arbeit oder gingen zu Fuß. All das und die oft weniger ergonomische Ausstattung könnten laut TK Gründe dafür sein, dass in Baden-Württemberg bei 14 Prozent derjenigen, die seit Corona Homeoffice machen, Rückenbeschwerden zugenommen haben.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der TK im Mai gut 1.700 Erwachsene bundesweit zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten befragt. In Baden-Württemberg wurden demnach 500 Menschen interviewt.