Baden-Württembergs Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März 2021 Susanne Eisenmann will über die Weihnachtstage Hotelübernachtungen für Familienbesuche auch in Baden-Württemberg ermöglichen. "Es gibt nicht wenige Familien, die kein Gästezimmer in ihrem Haus oder in ihrer Wohnung haben", sagte Eisenmann der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen".
"Gerade für eine Familie mit zwei Kindern, die an Weihnachten Oma und Opa in deren kleiner Wohnung besucht, wäre es angenehmer und entspannter, wenn sie in einem Hotelbett statt auf dem Sofa oder mit dem Schlafsack auf dem Boden im Wohnzimmer schlafen dürften", so die CDU-Politikerin weiter. Die Landesregierung solle dringend erörtern, ob in Baden-Württemberg Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass vom 23. bis zum 27. Dezember zugelassen werden könnten.
Immer mehr Bundesländer gehen eigene Wege
Nach den jüngsten Bund-Länder-Vereinbarungen zur Eindämmung des Coronavirus gehen bereits einige Bundesländer eigene Wege. Nach Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein und Berlin hatte am Samstagabend auch Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, über die Festtage Hotelübernachtungen für Familienbesuche zu erlauben - entgegen einer Empfehlung aus dem Kanzleramt.
Tourismusminister will zeitnahe Entscheidung für Hotels
Von Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) kam Unterstützung für die Vorschläge Eisenmanns. "Andere Bundesländer machen es ja vor und das mit gutem Grund: Hotelübernachtungen für Familienbesuche über Weihnachten zu erlauben bedeutet, Infektionsrisiken zu senken." Es müsse zeitnah entschieden werden, "denn die Hoteliers brauchen ausreichend Vorlauf, um zu planen, und auch die Familien müssen frühzeitig wissen, woran sie sind", teilte Wolf mit.
Der FDP-Fraktionschef im Landtag von Baden-Württemberg, Hans-Ulrich Rülke, forderte Eisenmann und Wolf auf, nicht so viel darüber zu reden, sondern es einfach zu machen. "Wer sitzt denn in der Regierung?", so Rülke. Der Vorschlag sei jedenfalls gut.

Für die Weihnachtsfeiertage sollen die Kontaktbeschränkungen gelockert werden, um Familienbesuche zu ermöglichen. Grundsätzlich sollen vom 23. Dezember bis zum 1. Januar 2021 insgesamt zehn Menschen aus dem engeren Familien- und Freundeskreis zusammenkommen dürfen. Kirchen und Religionsgemeinschaften sollen im Gespräch mit den Ländern Konzepte zur Kontaktreduzierung bei Gottesdiensten und anderen Zusammenkünften erarbeiten.