Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll ab diesem Montag eine bundesweite Impfaktionswoche neue Fortschritte bringen. Bürgerinnen und Bürger können sich dann an zahlreichen Stellen mit dem Motto #HierWirdGeimpft ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben.
Zahlreiche Impfaktionen in Baden-Württemberg
Auch in Baden-Württemberg sind verschiedene Impfaktionen geplant. Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat dazu aufgerufen, diese zu nutzen. "Jede einzelne Impfung macht den Herbst sicherer für uns alle", so Lucha.
Beim Jazzopen am Schlossplatz in Stuttgart etwa ist am Montagnachmittag ein Impfbus vor Ort. Auch in verschiedenen Stuttgarter Clubs werden Impfungen unter #willkommenimclub angeboten, zum Beispiel am Donnerstag in der Schräglage oder am Freitag im White Noise. Am Mannheimer Hauptbahnhof wird am Montag von 9 bis 14:30 Uhr geimpft, in der Bildungsakademie Ulm am Dienstag von 10 bis 14 Uhr.
Zahlreiche weitere Impfaktionen in ganz Baden-Württemberg listet das Land unter dranbleiben-bw.de auf. Einen bundesweiten Überblick über die Impfangebote finden Sie unter zusammengegencorona.de.
Kanzleramtsminister Braun warnt vor vierter Welle
Die bundesweiten Aktionen sollen aber auch nach dieser Woche fortgeführt werden, wie Kanzleramtsminister Helge Braun am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" ankündigte. "Das endet nicht mit der Impfwoche, das wird in den nächsten Wochen fortgesetzt." Die direkten und bürgernahen Impfangebote im Rahmen der Aktionswoche sollten dazu beitragen, eine vierte Welle der Pandemie im Winter noch zu verhindern. "Wenn wir nichts tun, dann kommt sie ziemlich sicher", sagte Braun. Das bedeute dann im Ergebnis, dass diejenigen, die geimpft seien, etwa mit ihren Operationen zurückstehen müssten, weil Ungeimpfte in den Krankenhäusern lägen.
Der Städte- und Gemeindebund forderte, die sozialen Netzwerke noch stärker in die Impfkampagne einzubinden. Es sei immer hilfreich, "wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen. So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinischen Post" (Montag). "Die nun anlaufende Kampagne muss nachhaltig - also über die nächsten Monate hinweg - betrieben werden, sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle."
Merkel wirbt für Impfaktionswoche: "Nie war es einfacher"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Sonntag für die bundesweite Impfwoche geworben. Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte Merkel in ihrem aktuellen Podcast. Sie verwies auf eine steigende Zahl von Corona-Infektionen und Covid-19-Erkrankungen. Von denen, die in Kliniken behandelt werden müssen, seien die meisten ungeimpft. Um gut durch Herbst und Winter zu kommen, müssten noch mehr Menschen davon überzeugt werden, sich impfen zu lassen. "Schützen Sie sich selbst und andere. Lassen Sie sich impfen", appellierte Merkel.
Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam an.