Tag 1 für Adrian Luksch und Friedrich Polzin auf ihrer Spenden-Radtour für das Kinderhospiz (Foto: Newsletter Hauptstädte fürs Kinderhospiz von Adrian Luksch und Friedrich Polzin)

Fahrradtour fürs Kinderhospiz

Erste Etappen geschafft: Schwäbisch Haller Spenden-Radler fest im Sattel

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AUTOR/IN
Laura Cloppenburg

Tag zwei für Adrian Luksch und Friedrich Polzin. Die beiden wollen für das Kinderhospiz Schwäbisch Hall Spenden sammeln - mit einer Fahrradtour durch ganz Deutschland.

Am Samstag haben Adrian Luksch (33) und Friedrich Polzin (30) aus Schwäbisch Hall ihre Tour für das ambulante Kinderhospiz (AKI) gestartet. Rund 3.000 Kilometer liegen vor den beiden Freunden. Die ersten Etappen sind geschafft, jetzt geht es weiter von München nach Erfurt. 16 Landeshauptstädte in 16 Tagen - eine echte Herausforderung für die zwei Hobbyradler.

Mit Rückenwind nach Stuttgart

Mit zahlreichem Support und vielen Begleitern an der Seite sind Adrian Luksch und Friedrich Polzin am Samstag von Schwäbisch Hall aus zur ersten Landeshauptstadt aufgebrochen. Dort wurden die beiden erst einmal ausgebremst.

"Wie wir uns schon gedacht haben: Wenn die großen Hauptstädte kommen, wird’s halt ein bissle langsam. Da war ziemlich viel los, viele Ampeln, viele Fußgänger, das hat sich ganz schön gezogen."

Trotzdem läuft alles nach Plan. Angekommen in Stuttgart motiviert die erste Spendensumme von rund 1.300 Euro.

Schwäbisch Haller Adrian Luksch und Friedrich Polzin schaffen erste Etappe Stuttgart (Foto: Hauptstädte fürs Kinderhospiz, Adrian Luksch und Friedrich Polzin)

Nicht alles läuft rund

Nach etwa 8 Stunden im Sattel und mehr als 180 Kilometern Strecke werden die Beine der beiden Hobbyradler langsam müde.

"Die Laune ist noch super. Wir fahren jetzt nach Burgau und da gucken wir mal, ob wir was zum Schlafen finden."

Erster Rückschlag: keine Übernachtungsmöglichkeit in Burgau. Nach 180 Kilometern müssen Adrian Luksch und Friedrich Polzin noch mal aufs Rad und eine Nachtschicht einlegen. Nach weiteren 21 Kilometern heißt es dann endlich: Beine hochlegen.

Tag 1 für Adrian Luksch und Friedrich Polzin auf ihrer Spenden-Radtour für das Kinderhospiz (Foto: Newsletter Hauptstädte fürs Kinderhospiz von Adrian Luksch und Friedrich Polzin)

Weiter nach München, Thüringen im Blick

Um 6.30 Uhr ging es am Sonntag trotz kurzer Nacht sportlich weiter: Von Zusmarshausen über Augsburg Richtung München. Hier wartet die nächste Spendensumme auf die beiden Schwäbisch Haller. Ausruhen gilt allerdings nicht, die dritte Landeshauptstadt ist schon im Visier. Nächster Halt: Erfurt.

Aus Schnapsidee wird Wirklichkeit

Auf dem Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr, mit der Feuerzangenbowle in der Hand, sei die Idee entstanden, doch mal gemeinsam eine Fahrradtour durch Deutschland zu machen. Durch persönliche Ereignisse im Freundeskreis und familiären Umfeld wurden Adrian Luksch und Friedrich Polzin dann auf die Arbeit des Kinderhospizes in Schwäbisch Hall aufmerksam.

"Wir haben dann überlegt, ob wir das nicht verbinden können, um Aufmerksamkeit für das Kinderhospiz zu generieren."

Spenden für das Kinderhospiz

Das ambulante Kinderhospiz (AKI) in Schwäbisch Hall ist zu hundert Prozent auf Spenden angewiesen. Als Adrian Luksch und Friedrich Polzin mit ihrer Idee an Koordinatorin Astrid Winter herantreten, ist die sofort tief beeindruckt.

Das AKI in Schwäbisch Hall begleitet Familien in dieser schweren Zeit, bietet Trauergruppen an und erfüllt Kindern letzte Wünsche.

"In dem Moment, wo Familien die Diagnose bekommen, dass sie ein Kind mit einer lebensverkürzenden Erkrankung haben, ist nichts mehr wie es war. Es gerät alles durcheinander."

Egal welche Summe Adrian und Friedrich erradeln, Astrid Winter freut sich neben der finanziellen Unterstützung auch über die Aufmerksamkeit, die die Aktion auf das Thema sterbenskranke Kinder lenkt. Das sei in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabuthema, so Winter.

Alle Landeshauptstädte in 16 Tagen

Der ehrgeizige Plan der zwei Schwäbisch Haller: Gegen den Uhrzeigersinn alle Landeshauptstädte in Deutschland anradeln. Pro erreichtem Rathaus gibt es Spendengelder von Sponsoren. Je rund 35 Firmen wie Privatpersonen unterstützen den Plan bereits. Wenn Adrian und Friedrich alle Ziele erreichen, könnten am Ende rund 22.000 Euro für das Kinderhospiz zusammenkommen.

Muskelkater vorprogrammiert

In 16 Tagen rund 3.000 Kilometer abzustrampeln, morgens noch nicht zu wissen, wo sie abends ein Dach über dem Kopf finden - für die zwei Freunde ein echtes Abenteuer. Adrian hat bereits einige Fahrradtouren hinter sich, für Friedrich ist es das erste Mal. Auch wenn er seit Januar eifrig trainiert hat, etwas mulmig ist ihm doch zumute. Dazu steigt bei beiden der Druck, die Sponsoren nicht zu enttäuschen. Zumindest an Motivation fehlt es nicht. Die Tour ist so geplant, dass Spendengelder immer erst nach erreichtem Ziel fließen.

"Das soll uns den Push geben, jeden Morgen wieder aufzustehen und die nächste Etappe runterzureißen."

Wer die beiden Radler auf den letzten Metern noch unterstützen möchte, der kann das Spendenformular für das Kinderhospiz mit dem Passwort aki_2023 herunterladen und per E-Mail an tour-aki@gmx.de schicken.

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Laura Cloppenburg