Peter Fenkl ist sichtlich geknickt. 30 Mitarbeiter hat der Vorstandsvorsitzende von Ziehl Abegg mit Sitz in Künzelsau (Hohenlohekreis) in Russland. Einige von ihnen hat er vor 20 Jahren selbst eingestellt.
"Da besteht mehr als eine Kollegialität. Da besteht eine Freundschaft."
Tränen in Videokonferenzen wegen Ukraine-Krieg
Und auch diese Kollegen seien sehr betroffen von der Situation in der Ukraine. Er habe mehrere Videokonferenzen gehabt, wo die Mitarbeitenden unter Tränen standen, weil sie nicht glauben konnten, was da gerade passiert.
Fenkl will aufrütteln, sucht international die Öffentlichkeit. Jetzt hat auch die "New York Times" über das Künzelsauer Unternehmen, die Verbindung nach Russland und die Situation derzeit, berichtet.
Material reicht nur noch für zwei bis drei Wochen
Das Werk in Russland steht mit dem Rücken an der Wand. Für zwei, vielleicht drei Wochen gebe es noch Material, könne noch gearbeitet werden. Danach allerdings drohe die Insolvenz. Möglicherweise auch mit strafrechtlichen Folgen. Denn, so Fenkl, er habe Informationen über neue russische Gesetze erhalten. Demnach stünden Insolvenzen unter Strafe, die ausgelöst werden, weil westeuropäische Partner nicht liefern. Die Geschäftsführung in Russland müsse also mit Repressalien rechnen.

Russland war ein aufstrebender Markt
Der Vorstandsvorsitzende Fenkl selbst hatte sich einst für das Geschäft mit Russland stark gemacht. Und er ist nach wie vor davon überzeugt: Ventilatoren werden gebraucht. Etwa in Lüftungen oder Klimaanlagen, zum Beispiel in Krankenhäusern. Sie seien auf einem ganz alten Stand gewesen und über die Jahre entwickelt worden - auch mit westlicher Hilfe. Ziehl-Abegg sei ein Teil dieser Hilfe, so Fenkl.