Vorstand der ZEAG stellt Aktionären Geschäftsbericht 2022 vor (Foto: SWR)

Jahreshauptversammlung

ZEAG Energie AG sieht sich trotz schlechter Zahlen auf gutem Weg

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Es ist das zweite durchwachsene Geschäftsjahr in Folge. Trotzdem sieht sich der Heilbronner Energieversorger ZEAG auf einem guten Weg.

Bei der 134. Hauptversammlung des Heilbronner Energieversorgers ZEAG gaben Vorstand und Aufsichtsrat Aktionären und Öffentlichkeit heute Einblick in das vergangene Geschäftsjahr. Die Bilanz: durchwachsen, der Blick konsequent nach vorn gerichtet. Keine Spur von Nervosität beim Vorstandsvorsitzenden Franc Schütz.

Dividende halbiert sich

Zum zweiten Mal in Folge muss der Heilbronner Energieversorger ZEAG seinen Aktionären erklären, warum die Dividende sinkt: trotz Umsatzsteigerung von rund 15 % erwirtschaftete die ZEAG eine halbe Million Euro weniger als im Vorjahr 2021. Der Gewinn sank von 1,3 Millionen Euro auf 0,8 Millionen. Die Ausschüttung der Dividende je Aktie halbierte sich für die Anteilseigner entsprechend von 0,40 auf 0,20 Euro.

Folgen der Energiekrise bleiben spürbar

Als Gründe für das zweite schlechte Geschäftsjahr in Folge nannte Vorstandsvorsitzender Franc Schütz Sondereffekte wie den Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf die Energieversorgung.

"Diese Zeitenwende hat auch der ZEAG alles abverlangt"

Blick nach vorn

Ziehe man die schweren äußeren Umstände ab, lasse sich aber eine positive Bilanz ziehen: die Umsatzsteigerung auf rund 270 Millionen Euro sei angesichts der hohen Strompreise an den Handelsmärkten beachtlich. Positiv sieht der Vorstand auch den Handlungsdruck, der aus der Krise resultiere: das Jahr 2022 habe wie durch ein Brennglas gezeigt, dass der Weg der Energiewende und damit Energieunabhängigkeit der richtige sei. Ihn will die ZEAG weitergehen und warb dafür bei den Aktionären um Vertrauen.

"In der Veränderung liegt mehr Chance als Risiko, wenn wir sie gemeinsam angehen"

Das Ziel: Die Energiewende weiter vorantreiben

"Gemeinsam Energiewende möglich machen" lautet dann auch das diesjährige Motto der Hauptversammlung. Um mehr Akzeptanz für Erneuerbare Energien zu schaffen, will die ZEAG AG das Modell der Bürgerenergiegesellschaften weiter ausbauen. Mit ihnen bleibe die Wertschöpfung in der Region, wie sich am Beispiel des Harthäuser Windparks zeige. Rund 30 Bürgerenergiegesellschaften gibt es bereits in der Region Heilbronn-Franken, aktuell sei man mit 15 weiteren Kommunen im Gespräch, wie der Vorstandsvorsitzende Franc Schütz mitteilte.

Neben mehr Bürgerbeteiligung will die ZEAG AG auch kräftig in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investieren. Gegenüber 2022 plant der Heilbronner Energieversorger im laufenden Geschäftsjahr eine Verdopplung der Investitionen: 200 Millionen Euro sollen in die Energie- und Wärmewende fließen.

"Regionale Energieunabhängigkeit verschiebt Machtverhältnisse"

Das darf auch den Aktionären Hoffnung machen: der Vorstand zeigt sich zuversichtlich, dass die geplanten Maßnahmen sich positiv aufs nächste Jahresergebnis auswirken und 2023 dann auch in den Zahlen sichtbar werden. Auch wenn aufgrund des Ukrainekrieges ein Restrisiko an den Finanzmärkten bestehen bleibe.

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