Würth verpasst ganz knapp die Marke von 20 Milliarden Euro (Foto: Pressestelle, Würth)

"Das beste und geilste Produkt - gute Arbeitsbedingungen"

So reagiert IG Metall auf Würths Warnung vor IGM-Vertretern im Betriebsrat

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In einem Brief an die Würth-Mitarbeiter empfiehlt Unternehmer Reinhold Würth, bei der Betriebsratswahl keine Gewerkschafts-Vertreter zu wählen. Die IG Metall reagiert gelassen.

Das Unternehmen mit Sitz in Künzelsau (Hohenlohekreis) habe über Jahrzehnte ohne die Gewerkschaft bessere Konditionen für die Belegschaft geboten als andere Unternehmen, betont Reinhold Würth in seinem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

"Ich empfehle deshalb, Ihre Stimme bei der Betriebsratswahl nicht jenen Kandidaten zu geben, die für die Einnahmenbilanz einer Gewerkschaft wichtig sind."

Reinhold Würth beim Spatenstich seiner Hochschule (Foto: SWR, Anno Palumbo)
Reinhold Würth entwickelte aus dem damaligen Zweimannbetrieb seines Vaters einen weltweit tätigen Handelskonzern.

IG Metall: "Das beste und geilste Produkt - gute Arbeitsbedingungen"

Uwe Bauer, der Geschäftsführer der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) in Schwäbisch Hall, sagte im Gespräch mit dem SWR Studio Heilbronn, dass die IG Metall als Verein natürlich von Mitgliedsbeiträgen lebe - das sei aber ja das Schöne, dass sie dafür unabhängig seien und von Unternehmen oder Betrieben nicht unter Druck gesetzt werden könnten, so Bauer. Dieses duale System aus Betriebsräten und Gewerkschaften sieht Bauer als "riesen Vorteil" in Deutschland.

"Natürlich leben wir von den Mitgliedsbeiträgen, aber haben auch das beste und geilste Produkt: nämlich gute Arbeitsbedingungen."

Wenn Vertreter der IG Metall am 10. Mai in den Betriebsrat gewählt werden würden, würde "mit ziemlicher Sicherheit die Belegschaft ein größeres Gehör finden" - und diese Belange würden von den IG Metall-Betriebsräten auch umgesetzt werden, so Bauer. Weiter sagte der Schwäbisch Haller IG Metall-Geschäftsvorsitzende, dass die Konditionen bei Würth zwar gut, nicht aber besser seien als die der IG Metall.

Fahnen der IG Metall sind bei einer Autokundgebung von Delegierten aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie an Fahrzeugen befestigt (Archivbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Axel Heimken)
Die IG Metall ist mit 2,26 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft in der Bundesrepublik Deutschland und die weltweit größte organisierte Arbeitnehmervertretung.

Öffentliche Stellungnahme bei der Mai-Kundgebung des DGB

Bei der Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Schwäbisch Hall hat die IG Metall auch öffentlich Stellung genommen: Jürgen Daffner, freigestellter Betriebsrat und einer der Listenführer der Liste Team IGM bei Würth, sagte, man glaube, die Beschäftigten von Würth hätten ein feines Gefühl dafür und wüssten, welche Betriebsräte ihre Themen aufgreifen würden und würden dementsprechend wählen.

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SWR