Die Wohnungsnot in den Städten und Gemeinden der Region wächst, gleichzeitig stehen zahlreiche Wohnungen leer. Bürgermeister wie Ralf Steinbrenner (parteilos) aus Leingarten (Kreis Heilbronn) wissen nicht mehr, wo sie noch Geflüchtete unterbringen sollen. Drastische Mittel wie das Vorkaufsrecht möchte niemand, sagt er. Deshalb sei die Stadt auf ein Angebot der Caritas Heilbronn-Hohenlohe eingegangen.
Beim Projekt "WohnraumOffensive" versuchen Stadt und Caritas gemeinsam, Eigentümer davon zu überzeugen, leer stehende Wohnungen und Häuser zu vermieten. Die Caritas hilft insbesondere dabei, den Kontakt zwischen Mietern und Vermietern herzustellen und zu begleiten, so Regionalleiter Ulf Schwarz. Die Hoffnung dabei ist, dass es der Caritas leichter gelingt, Vorbehalte auf Seiten der potentiellen Vermieter abzubauen.
2.500 Euro für jede erfolgreiche Vermittlung
Damit das Konzept erfolgreich wird, müssen die vermittelten Mietverhältnisse gut funktionieren, sagt Projektmanagerin Daniela Hehn. Gescheiterte Mietverhältnisse würden sich entsprechend schnell herumsprechen. Bei Problemen hilft die Caritas, so kann sie zum Beispiel eine Kaution vorstrecken.
Für jede erfolgreiche Vermittlung bekommt die Caritas 2.500 Euro von der Stadt. Maximal 10.000 Euro im Jahr. Wobei, wenn es mehr Vermittlungen würden, sei die Stadt flexibel, so Steinbrenner. Daniela Hehn sagt, die Caritas habe in Leingarten das Ziel, etwa 15 Mietverhältnisse pro Jahr zu vermitteln. Das Geld soll einem Hilfsfonds zugutekommen.
Caritas hofft, dass sich mehr Kommunen anschließen
Das Projekt "WohnraumOffensive" entstand im Rahmen der "TürÖffner"-Initiative der katholischen Kirche. Im Bereich der Caritas Heilbronn-Hohenlohe ist Leingarten die erste unterzeichnende Kommune, es gab aber schon eine Infoveranstaltung in Untereisesheim (Kreis Heilbronn).
Daniela Hehn hofft, dass in Zukunft noch mehr Verantwortliche aus den Rathäusern der Region auf die Caritas zukommen.