Die Sporthalle der Christian-Schmidt-Schule in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) wird momentan zur Notunterkunft für Geflüchtete umgebaut. Ende September soll das Gebäude mit 37 Doppelzimmern für insgesamt 74 Menschen Platz bieten. Von hier aus sollen die Geflüchteten in Anschlussunterbringungen verteilt werden. Doch die Gemeinden sind am Limit.
Kapazitäten für Unterbringungen bald erreicht
Thomas Maier, der Leiter des Dezernats Staatliche Verwaltung im Kreis Heilbronn, sagte im Gespräch mit dem SWR Studio Heilbronn, man habe sämtlichen Wohnraum, den man kriegen konnte, inzwischen aktiviert.
"Die Rückmeldungen, die wir von den vielen Bürgermeistern bekommen, deutet darauf hin, dass jetzt Ende ist."
Wenn die Zahlen weiterhin steigen, müsse die Gemeinde dazu übergehen, Gebäude wie Gemeindehallen für Geflüchtete in Betrieb zu nehmen, so Maier.
Am Limit: Landkreise brauchen dringend Unterstützung Platz in den Flüchtlings-Unterkünften geht aus
Die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sind voll. Auch die Kreise sind am Limit. Sie müssen für Geflüchtete deshalb dringend weiteren Wohnraum finden und brauchen Hilfe.
Sportunterricht muss ausfallen
Die Sporthallen zu beziehen, sei der letzte Schritt, sagte die Heilbronner Leiterin des Amtes Migration und Integration, Isabelle Haaf. Schon im letzten Winter konnten Sporthallen durch die Corona-Krise nicht im eigentlichen Sinne genutzt werden. Noch sei das Wetter gut, so Haaf, und der Sportunterricht könne eventuell noch draußen stattfinden. Für den Winter gebe es allerdings noch keine konkrete Lösung.

Zahl der Geflüchteten steigt weiter an
Momentan sei hinsichtlich der Ankunft weiterer Geflüchteter kein Ende in Sicht. Die Zugangszahlen geflüchteter Menschen steigt laut Isabelle Haaf weiter an. Ein erheblicher Anteil davon seien Geflüchtete aus der Ukraine, aber auch die Zahl der regulären Asylbewerber und Asylbewerberinnen steige.
"Eine solche Herbstwelle ist typisch - es ist aber untypisch, dass diese Herbstwelle jetzt schon bei uns angekommen ist."
Die Notunterkünfte, wie die Sporthalle in Neckarsulm, sollen keine Dauerlösungen sein. Die Kommunikation mit den Kommunen laufe sehr gut, wie Thomas Maier sagt. Er hoffe, dass die Grenzen der Unterbringungen künftig durch "kreative Ideen" und weitere Baumaßnahmen erweitert werden.