Hallo zusammen, ich bin Juliane Pyper, Reporterin im SWR Studio Heilbronn, und zurückgekehrt, um euch die bewegendsten Themen der Woche zusammenzufassen. Die Themen Wohnungsnot und Baukrise sind derzeit bundesweit in aller Munde. Eine Stadt in der Region hat sich dafür eine mögliche Lösung überlegt. Auch sonst beschäftigt uns das Thema Wohnen: Eine Sporthalle in Öhringen soll Unterkunft für Geflüchtete werden und obdachlose Frauen in Heilbronn leben besonders gefährlich. Zum Schluss noch etwas Locker-Flockiges zum Runterkommen: Ein Ausflugsziel in der Region perfekt für den sommerlichen Herbstanfang und das verlängerte Wochenende!
Die Themen im Überblick:
Lösung für den Wohnungsmangel in Leingarten?

Das Thema Wohnungsnot ist allgegenwärtig. Auch in kleineren Städten wird es immer schwieriger, eine Wohnung zu finden. Das Problem wird auch bei uns in der Region immer größer. Um Lösungen zu finden, gab es diese Woche einen Wohnungsgipfel in Berlin. Im kommenden Jahr soll die sogenannte "Wohngemeinnützigkeit" starten, wobei Vermieterinnen und Vermieter, die dauerhaft Wohnraum zur Verfügung stellen, steuerlich begünstigt und gefördert werden sollen.
Ähnliches hat auch die Stadt Leingarten (Kreis Heilbronn) vor: Sie möchte das Thema Wohnungsmangel allerdings jetzt schon anpacken und hat diese Woche eine "WohnraumOffensive" gestartet. Bei diesem Projekt zusammen mit der Caritas Heilbronn-Hohenlohe sollen Wohnungen zwischen Mietern und potenziellen Vermietern vermittelt werden. Eigentümer sollen davon überzeugt werden, ihre leer stehenden Wohnungen und Häuser zu vermieten. Die Caritas möchte Vorbehalte auf Seiten der potenziellen Vermieter und Vermieterinnen abbauen und so die Wohnungsnot entschärfen.
Für jede erfolgreiche Vermittlung bekommt die Caritas 2.500 Euro von der Stadt, maximal 10.000 Euro im Jahr. Wobei, wenn es mehr Vermittlungen würden, sei die Stadt flexibel, sagt der Bürgermeister von Leingarten Ralf Steinbrenner (parteilos). Die Caritas Heilbronn-Hohenlohe möchte in Leingarten etwa 15 Mietverhältnisse pro Jahr vermitteln. Das Geld soll einem Hilfsfonds zugutekommen. Wir werden dranbleiben und schauen, wie sich das Projekt entwickelt.
Neben der "Wohngemeinnützigkeit" ist eine weitere geplante Maßnahme der Bundesregierung die Umwandlung von ehemaligen Bürogebäuden in 235.000 Wohnungen. Wegen der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen ans Homeoffice gewöhnt und bei vielen Jobs ist es möglich, diese auch komplett von zu Hause auszuführen. Beispielsweise munkelt man, dass bei der Firmenzentrale von Lidl in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) ein kompletter Bau leer steht. In größeren Städten sieht man überall Schilder mit der Aufschrift "Büroflächen zu vermieten". Es wäre sinnvoll, diese riesigen Flächen in Wohnraum umzuwandeln und diese eventuell auch für Geflüchtete bereitzustellen.
Wie sieht es bei euch aus:
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Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
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Der Wohnungsmangel wird zusätzlich durch Geflüchtete verschärft. Allein 176.000 Menschen aus der Ukraine wurden in Baden-Württemberg aufgenommen. Viele Menschen haben für sie solidarisch Wohnraum zur Verfügung gestellt. Derzeit stehen Kommunen auch wieder vor der Herausforderung, viele neue Geflüchtete unterzubringen, weshalb Kommunen nun einen Richtungswechsel vom Bund fordern. Es müssen wieder Sporthallen zu Geflüchtetenunterkünften umfunktioniert werden, wie diese Woche in Öhringen (Hohenlohekreis).
Eine Sporthalle in Öhringen für Geflüchtete

Der Unmut der Sportvereine ist groß, denn das Training muss erst einmal ausfallen: Die Sporthalle der Gewerblichen Schule wird zur Geflüchtetenunterkunft. Weitere Hallen könnten folgen. Auch der Schulsport muss verlegt werden. Die Entscheidung sei notwendig gewesen, weil sich die Zuweisungszahlen kurzfristig noch einmal erhöht hätten, sagte der Landrat des Hohenlohekreises, Matthias Neth (CDU). Für ihn sei es eine schwierige Entscheidung gewesen, denn er sehe diese Lösung als eine Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Zum Thema Zuwanderung nach Baden-Württemberg allgemein findet ihr hier die wichtigsten Infos zusammengefasst:
Flucht und Migration Zuwanderung nach Baden-Württemberg: Antworten auf die wichtigsten Fragen
Was ist eigentlich Flucht und was Migration? Wie viele Geflüchtete leben in Baden-Württemberg und wie viele werden abgeschoben? Ein Überblick über das komplexe Thema.
Obdachlose Frauen leben gefährlich

Von den Wohnungssuchenden kommen wir zu den Wohnungslosen beziehungsweise Obdachlosen in der Region. Vor allem obdachlose Frauen haben es in Heilbronn und der Region besonders schwer und leben gefährlich. Das ist uns spätestens seit dem Fall der schwer verletzten obdachlosen Frau in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis) Ende Juli bewusst. Sie ist durch eine Gewalttat ab dem Hals querschnittsgelähmt. Mein Kollege Raphael Moos hat mit einer ehemalig obdachlosen Frau aus Heilbronn gesprochen, die zwei Jahre auf der Straße lebte und von den Gefahren auf der Straße besonders für Frauen berichtet:
Gewalt und sexuelle Übergriffe Obdachlose Frauen in Heilbronn und der Region leben gefährlich
Das Verbrechen an einer Obdachlosen in Lauda-Königshofen hat erneut deutlich gemacht, wie gefährlich das Leben auf der Straße sein kann, insbesondere für Frauen.
Wenn zum Beispiel Fremde einen Schlafplatz anbieten würden, sei Vorsicht geboten. Auch habe sie ihre Flaschen aus Angst vor K.O.-Tropfen immer bewachen müssen. Sie sei ständig von Männern beobachtet worden und es sei schon mehrfach versucht worden, ihre Hose im Schlaf zu öffnen. Wolfgang Sartorius von der Erlacher Höhe fordert eine ordnungsrechtliche Unterbringung für Obdachlose. Es sei wichtig, dass die Menschen sich zurückziehen und sicher fühlen können, vor allem für Frauen, die auf der Straße schnell Opfer von sexuellen Übergriffen werden.
Ich habe mich gefragt: Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen obdachlos und wohnungslos?
Nach diesen schweren Themen, die uns auch noch weiterhin beschäftigen werden, gibt es nun passend zum sommerlichen Wetter am Herbstanfang einen Ausflugstipp fürs sonnige (und bei einigen verlängerte) Wochenende:
Ausflugstipp zum Herbstanfang: Seele baumeln lassen im Hofgarten Öhringen

Wer mal abschalten und die Seele baumeln lassen möchte, fährt am besten in den Hofgarten nach Öhringen, der idyllisch wie eine grüne Oase direkt neben dem Schloss Öhringen liegt.
Ich habe mich dort einmal für euch umgeschaut und war wirklich begeistert von diesem traumhaften Garten:
Vom Marktplatz kommend geht es durch einen Torbogen im Schloss hindurch und eine Freitreppe hinunter in den Hofgarten. Dieser besteht aus drei Teilen: einem Französischen Garten im Barockstil, einem Englischen Garten und dem Karlsgarten. Durch den Hofgarten fließt das Flüsschen Ohrn. Neben verschiedenen Spielplätzen gibt es hier sogar einen Streichelzoo mit Alpakas, Eseln, Schafen und Gehege mit bunten Vögeln. Auch ein perfektes Ausflugsziel für alle mit kleinen Kindern.
Das ehemalige Hoftheater ist ein Hingucker. Dort finden verschiedene Veranstaltungen wie Konzerte statt.

Unter den Jahrhunderten alten Bäumen im Hofgarten lässt sich der warme Herbstanfang wunderbar genießen. Auch die Öhringer Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern kann sich sehen lassen und ist definitv einen Ausflug wert!
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