Bildkollage Wochenrückblick Bahn, Kirche Mulfingen, Autorennen (Foto: dpa Bildfunk, SWR, picture alliance/dpa | Christoph Soeder(ICE) | Frank Rumpenhorst (Auto); SWR (Kirche))

Darüber spricht die Region Heilbronn-Franken

Wochenrückblick: Viel Kriminelles, Mystisches aus Mulfingen und kein ICE für Heilbronn

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Juliane Pyper

Böses ist im Busch! Die Kriminalität hielt uns auf Trab, eine mystische Kapelle in Mulfingen lädt zum Verweilen ein und ICE sollen auch die nächsten 15 Jahre nicht durch Heilbronn fahren.

Hi, ich bin Juliane Pyper und SWR-Reporterin im Studio Heilbronn. Das Wochenende steht vor der Tür und wir blicken gemeinsam auf die vergangene Woche zurück: Was ist passiert, was hat uns bewegt und wo lohnt es sich in der Region mal hinzufahren?

Jede Menge Blaulicht: Kriminelle Geschichten aus dieser Woche

Böses ist im Busch! In Sachen Kriminalität war diese Woche in Heilbronn-Franken so einiges geboten. Viele kennen Mobbing aus der Schulzeit. Doch diese Mädchenbande in Heilbronn ist wohl noch extremer: Im Juli und August gingen bei der Polizei Anzeigen wegen Körperverletzung ein, die Täterinnen sind Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, hieß es. Laut Polizei besteht die Bande aus zehn Mädchen, die vor allem junge Frauen attackiert haben, die zahlenmäßig unterlegen waren. Sie gingen auf die Opfer, die sie teilweise kannten, zu und behaupteten, dass sie mit dem Partner eines der Mädchen schreiben oder sprechen würden. Das ist völlig haltlos, sagt die Polizei. Danach kam es zu Beleidigungen bis hin zu Schlägen und Tritten. Zwei der Mädchen wurden am Mittwoch festgenommen. Falls ihr persönlich von Mobbing oder Gewalt betroffen seid, findet ihr hier Hilfe:

In Heilbronn-Frankenbach wurde in der Nacht auf Mittwoch ein Geldautomat gesprengt. Schockierte Anwohnerinnen und Anwohner bekamen alles mit, doch die Täter ließen sich von den Augenzeugen nicht aus der Ruhe bringen und erbeuteten einen fünfstelligen Betrag. Sie sind auf der Flucht.

Heilbronn hat offenbar ein Raserproblem

schnell fahrendes Auto (Foto: dpa Bildfunk, Symbolbild / picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger)

Heilbronn scheint ein Hotspot für die Raser- und Poserszene zu sein. Immer wieder kommt es in der Stadt zu Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit und die Zahlen steigen offenbar. Vergangene Woche startete am Heilbronner Landgericht der Prozess um einen jungen Mann, der im Februar 2023 mit 100 Stundenkilometern durch eine 40er-Zone in der Innenstadt gerast sein soll. Bei dem Unfall wurde ein Familienvater tödlich verletzt. Im Juli gab es auch ein verbotenes Straßenrennen auf der Allee, bei dem die Fahrer mit bis zu 110 Stundenkilometern fuhren - das meldete die Polizei diese Woche. Vergangenes Jahr mussten laut Stadt über 600 Autofahrerinnen und Autofahrer für einen bis drei Monate ihren Führerschein abgeben, weil sie in Heilbronn zu schnell unterwegs waren. Die Stadt will im Kampf gegen die Poser- und Raserszene auf Denkzettel- und Besinnungsmaßnahmen setzen. Ob das hilft?

Was meint ihr?

Die Abstimmung ist bereits beendet.

Hat Heilbronn ein Raserproblem?

  • Ja Heilbronn hat definitiv ein Raserproblem. Wir brauchen härtere Strafen zur Abschreckung! 93,2%
  • Nein, Heilbronn hat kein besonderes Raserproblem. Raser gibt es doch überall. 6,8%

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.

"Coole" Orte in der Region Teil zwei: Mystische Kapelle St. Anna in Mulfingen

In Mulfingen (Hohenlohekreis) gibt es einen mystischen Wallfahrtsort, der die Heilung von körperlichen Leiden verspricht! Bei der St. Anna-Kapelle entspringt eine Quelle mit angeblich heilendem Wasser. In den Jahren 1597/98 soll das Wasser hier viele Menschen von ihren Krankheiten befreit haben. Auch heute lockt die Kapelle noch viele Menschen (vor allem Wandernde und Radfahrende) an. Die Kapelle wollte ich mir einmal genauer anschauen. Ich habe dort den Hohenloher Dekan und katholischen Pfarrer der Kirchengemeinde Mulfingen Ingo Kuhbach interviewt. Er ist beeindruckt davon, wie viele Menschen immer noch zu der Kapelle pilgern und dort Heilung suchen, oder ihre Sorgen und Danksagungen niederschreiben.

Die Kapelle St. Anna liegt idyllisch direkt neben der Jagst. Selbst an einem heißen Tag weht dort ein laues Lüftchen, es lässt sich gut auf einer Bank vor der Kapelle aushalten. Drinnen ist es bei über 30 Grad im Freien auch sehr angenehm. Zudem ist die Tafel mit den Namen der Menschen, die hier geheilt wurden, beeindruckend. Jedes Jahr wird hier der Annatag am 26. Juli gefeiert - für viele Menschen in der Region immer noch ein Wallfahrtstag. Abends gibt es nach dem Gottesdienst eine Lichterprozession in den Ort hinein, erzählt Ingo Kuhbach.

Jagst bei Mulfingen (Foto: SWR)
Idylle pur rund um die Kapelle St. Anna in Mulfingen

Ein Ausflug lohnt sich! Und wenn man schon einmal in der Gegend ist, kann man sich auch gleich noch die St. Wendel Kapelle in Dörzbach (Hohenlohekreis) anschauen, die in eine beeindruckende Felswand hineingebaut ist.

Kein ICE für Heilbronn: Warum ein ICE-Halt in Heilbronn angeblich unattraktiv ist

Heilbronn möchte eine "Schwarmstadt" sein, darüber ging es auch im vergangenen Wochenrückblick. Eine "Schwarmstadt" ist eine Stadt, die besonders attraktiv für junge Leute sein soll, sodass sie gerne dort hinziehen und bleiben. Dazu gehört ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz sowie Zuganbindungen, die einem ermöglichen, überall hinzufahren. Wer von Heilbronn aus nach Frankfurt, Berlin - oder in irgendeine andere Großstadt - will, muss erst einmal mit der Regionalbahn oder dem Regionalexpress nach Stuttgart, Mannheim oder Heidelberg, um dann von dort einen ICE zu nehmen. Das wird vermutlich auch eine ganze Weile noch so bleiben: Heilbronn wird in den nächsten 15 Jahren keinen ICE-Anschluss bekommen. Der Unmut in Heilbronn darüber ist groß. Auf Instagram wurde der Frust zum Beispiel von "heilbronnmemes" in ein "Meme" gepackt:

Heilbronnerinnen und Heilbronner trösten sich laut Meme dann einfach mit ihrem Geld... Als Kommentar schreibt die Seite in ihrer Story, dass man nun 15 Jahre warten müsse, um schnell aus Heilbronn weg zu kommen.

Auf eine Umfrage der Heilbronner Meme-Seite, ob das klar war, dass Heilbronn keinen ICE-Anschluss bekommt, stimmten 95 Prozent mit "ja":

heilbronnmemes auf Instagram (Foto: heilbronnmemes auf Instagram)
Screenshot von "heilbronnmemes" auf Instagram

Sogar die Stuttgarter Meme-Seite schreckt vor einem Heilbronn-Diss nicht zurück:

heilbronnmemes auf Instagram (Foto: heilbronnmemes auf Instagram)
Screenshot von "heilbronnmemes" auf Instagram

Doch zurück zu den Gründen, warum kein ICE nach Heilbronn kommt: Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der sich für eine bessere Bahn-Infrastruktur einsetzt, nennt als Gründe die veraltete Infrastruktur mit veralteten Stellwerken, zu wenigen Signalen und die eingleisige Jagstbrücke bei Möckmühl (Kreis Heilbronn). Laut der Bahn selbst ist aber nicht die Infrastruktur der Grund, sondern dass Heilbronn geographisch abseits der Hauptverkehrsachsen liegt und deshalb perspektivisch keine Fernverkehrsstrecke über Heilbronn führen wird. Allerdings könnte nächstes Jahr eine Umleitungsstrecke wegen einer Baustelle über Heilbronn führen. Dann könnte man sehen, wie gut so ein ICE-Halt in Heilbronn angenommen wird.

Übrigens ergab die nicht-repräsentative SWR-Umfrage zur Zufriedenheit mit der Stadtentwicklung Heilbronns vom vergangenen Wochenrückblick, dass die meisten Leute (42,1 Prozent) der Meinung sind, dass Heilbronn verloren sei... dicht gefolgt - mit 40,4 Prozent - von denjenigen, die meinen, es sei noch Luft nach oben, aber Dieter Schwarz das schon mache. Vielleicht kümmert er sich auch um einen ICE-Halt für Heilbronn?! Nur 17,5 Prozent sehen die Stadtentwicklung positiv.

Was diese Woche in Heilbronn-Franken sonst noch so los war:

Bad Friedrichshall

Freibad feiert 50. Jubiläum Bunte Becken und Seifenblasen im Solefreibad Bad Friedrichshall

Bei der vorletzten Veranstaltung in der Jubiläumsreihe geht es im Solefreibad am Sonntag bunt zu. Gefärbte Schwimmbecken und Seifenblasen sorgen den ganzen Tag für Abwechslung.

SWR4 BW am Wochenende SWR4 Baden-Württemberg

Unterregenbach, Kreis Schwäbisch Hall

Archäologen legen Teile einer Burg frei Weiterer Baustein um das Rätsel um Unterregenbach gefunden

Rund vier Wochen haben Ärchäologen bei Unterregenbach gegraben. Der Grund: Frühere Ausgrabungen und auf dem Acker hat man Ofenkacheln und Keramik aus dem 14. Jahrhundert gefunden.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Leingarten

Betroffene Wohnungen sind vorerst unbewohnbar Leingarten: Brand in Restposten-Markt verursacht 800.000 Euro Schaden

Bei einem Brand in einem Restpostenmarkt in Leingarten entstand ein Schaden von 800.000 Euro. Die angrenzenden Wohnungen sind derzeit unbewohnbar. Brandursache ist noch unklar.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns an online.studioheilbronn@swr.de!

Mehr News aus dieser Woche aus Heilbronn-Franken

Schrozberg

Spontane Hilfsbereitschaft in Schrozberg Damit er zum Einsatz kommt: Frau leiht Feuerwehrmann E-Bike

Ein Feuerwehrmann, der ohne Auto seinen Abend in Schrozberg genossen hat, musste spontan zu einem Einsatz. Damit er es zum Feuerwehrhaus schafft, hat eine Passantin ausgeholfen.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Öhringen

So soll Integration gelingen Öhringer Hoffnungshäuser werden bezogen

In Hoffnungshäusern leben Einheimische mit Geflüchteten eng zusammen. So soll Integration gelingen. In Öhringen werden gerade 19 Wohnungen bezogen.

SWR4 BW am Mittwoch SWR4 Baden-Württemberg

Bad Mergentheim-Markelsheim

Nach Party in Bad Mergentheim zweimal überrollt Überfahrene Jugendliche: Möglicherweise Unfallflucht?

Nach einer Party wurde eine 16-Jährige Anfang August in Bad Mergentheim-Markelsheim gleich zweimal überfahren. Ob der Täter Unfallflucht begangen hat, soll jetzt ermittelt werden.

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