Hello again, mein Name ist Juliane Pyper und ich bin Reporterin im SWR Studio Heilbronn. Schon wieder eine Woche rum! In nicht einmal zwei Wochen beginnen die ersten Weihnachtsmärkte in Heilbronn-Franken. Seid ihr schon bereit für Glühwein und Weihnachtszauber oder ist es noch zu früh beziehungsweise zu mild für wahre Weihnachtsstimmung? Das habe ich diese Woche die Menschen in der Heilbronner Innenstadt gefragt. Am Samstag ist Sankt-Martins-Tag und auch "Tag der Kleiderspende". Wie steht es um die Spendenbereitschaft? Zu diesem Thema möchte ich euch eine coole Aktion vorstellen: eine Kleidertauschparty! Außerdem haben viele Menschen in der Region Zivilcourage gezeigt. Wann sollte man in brenzligen Situationen eingreifen, wann lieber nicht?
Die Themen der Woche im Überblick:
Schon Vorfreude auf die Weihnachtszeit? Bald beginnen die ersten Weihnachtsmärkte in Heilbronn-Franken

It's beginning to look a lot like christmas... bald ist es wieder soweit: In nicht einmal zwei Wochen starten die ersten größeren Weihnachtsmärkte in der Region! Am 21. November beginnt zum Beispiel der Heilbronner Käthchen Weihnachtsmarkt. In Schwäbisch Hall geht der "Weihnachtszauber" am 30. November los, der Öhringer Weihnachtsmarkt beginnt am 1. Dezember.
Neben den größeren und bekannten Weihnachtsmärkten in Heilbronn-Franken gibt es auch noch viele kleinere, gemütliche Adventsaktionen mit viel Herz in der ganzen Region, die einen Ausflug wert sind. Meine Kollegin Ivonne Schowtka hat euch eine Übersicht zusammengestellt:
Vorbereitungen für Vorweihnachtszeit in Heilbronn-Franken Advent, Advent... Märkte, Aktionen und ganz viel Herz
Für die kommende Adventszeit laufen die Eventvorbereitungen auf Hochtouren. Neben den großen und bekannten Weihnachtsmärkten gibt es auch viele kleinere Aktionen mit viel Herz.
Ich habe mich diese Woche in der Heilbronner Innenstadt umgehört und wollte wissen, ob die Leute schon in Weihnachtsstimmung sind oder ob es dazu noch zu früh ist. Außerdem habe ich gefragt, ob sie sich schon auf die Weihnachtsmärkte freuen. Passend dazu wurde diese Woche die Heilbronner Innenstadt schön weihnachtlich mit Lichterketten geschmückt und die Weihnachtsbäume auf dem Marktplatz und auf dem Kiliansplatz aufgestellt, es könnte also los gehen, oder?
Die meisten Leute, die ich getroffen habe, sind also noch nicht in Weihnachtsstimmung. Für viele ist es dafür noch zu früh. Naja, sobald es kälter wird und die Weihnachtsmärkte sowie die Adventszeit beginnen, ändert sich das bestimmt noch. Dann muss man sich bestimmt wieder dick einmummeln - vielleicht sogar mit Secondhand-Klamotten?
Secondhand-Klamotten: Kleidertauschpartys für die Nachhaltigkeit

Am Samstag ist Sankt Martin, der einst seinen Mantel teilte und damit einem Bettler in Not half. Passend dazu ist am 11. November auch der "Tag der Kleiderspende", der von der Deutschen Kleiderstiftung ins Leben gerufen wurde. Wie sieht es hier mit der Spendenbereitschaft aus? Auf meine Anfrage teilte die Deutsche Kleiderstiftung mit, dass sie sich über eine konstant hohe Spendenbereitschaft bei Kleidung und Schuhen freuen. Es werden keine Spitzenwerte erreicht, wie beispielsweise bei Ausbruch des Ukrainekrieges, aber trotzdem erreichen sie täglich viele Pakete, so Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung weiter. Geldspenden, die zur Finanzierung der Hilfsprojekte notwendig sind, würden demgegenüber aber deutlich geringer ausfallen.
Mein Kollege Peter Wedig hat sich im Diakonielädle in Neuenstadt am Kocher (Kreis Heilbronn) umgehört und erfahren, dass es auch hier an Spendenbereitschaft und Bedarf nicht mangelt, allerdings an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Das Diakonielädle bietet Secondhand-Klamotten zum kleinen Preis an, mit Tafelausweis sind die Klamotten sogar nochmals 20 Prozent günstiger. Rund 120 Personen kaufen pro Woche im Lädle ein, obwohl es nur zehn Stunden in der Woche geöffnet hat. Es könnten mehr sein, aber es gibt nicht genügend Helfer.
Auch die "youngcaritas" in Heilbronn-Hohenlohe möchte vor allem mehr junge Menschen zum Ehrenamt bewegen. Dafür werden Veranstaltungen wie Kleidertauschpartys organisiert, um zu zeigen, dass ehrenamtliche Arbeit auch Spaß machen kann. Bereits zwei Kleidertauschpartys haben Nadja Reuter von der "youngcaritas" und sechs ehrenamtliche junge Frauen in Heilbronn veranstaltet. Dabei geht es auch um Nachhaltigkeit und darum, dem "Fast Fashion"-Trend etwas entgegenzusetzen, sagt Nadja Reuter. Wer Klamotten hat, die noch in gutem Zustand sind, aber nicht mehr getragen werden, kann sie zur Kleidertauschparty mitbringen und sich dafür etwas anderes von einer Person mitnehmen. Gerade bei Studierenden sind solche Kleidertauschpartys schon seit längerer Zeit beliebt, erzählt Nadja Reuter weiter. Bei den Kleidertauschpartys gebe es durchaus Partyatmosphäre mit Musik, Getränken und Snacks.
Hier seht ihr auf Instagram ein paar Eindrücke der vergangenen Kleidertauschparty vom Oktober in Heilbronn:
Zivilcouragepreis im Main-Tauber-Kreis verliehen: In welchen Situationen sollte ich einschreiten, in welchen lieber nicht?

In Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) wurden am Dienstag zwölf Menschen aus dem Main-Tauber-Kreis geehrt, weil sie Zivilcourage gezeigt haben. Landrat Christoph Schauder (CDU) lobte ihr "beherztes Eingreifen in brenzligen Situationen" in einer Gesellschaft, in der zu häufig weggeschaut werde. Eine Preisträgerin ist die 13-jährige Maria Denisa Nicula aus Weikersheim, die einem bewusstlosen Mann zur Hilfe geeilt ist, der von erwachsenen Passanten nicht beachtet wurde. Auch in Heilbronn wurden bereits im März acht Menschen für ihr beherztes Eingreifen ausgezeichnet. Sie haben Unfallopfer reanimiert, Senioren vor dem sogenannten Enkeltrickbetrug bewahrt oder einen Suizid verhindert, heißt es.
Für Aufsehen über Baden-Württemberg hinaus sorgten vorletzte Woche drei Männer aus Böblingen, die bemerkten, wie ein 51-jähriger Mann versucht haben soll, einen Zehnjährigen in sein Auto zu ziehen und zu entführen. Die drei Bauarbeiter zeigten Zivilcourage: Aufgrund der Schreie des Jungen bemerkten sie ihn, schritten ein, retteten ihn aus dem Auto und hielten den Tatverdächtigen auf, bis die Polizei eintraf. Vorsorglich stellte ein weiterer Bauarbeiter seinen Bagger so vor das mutmaßliche Entführungsauto, dass der Tatverdächtige nicht hätte wegfahren können.
Wann sollte man Zivilcourage zeigen, wann lieber nicht?
Zivilcourage bedeutet laut Definition des Dudens den "Mut, den jemand beweist, indem er humane und demokratische Werte (zum Beispiel Menschenwürde, Gerechtigkeit) ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen in der Öffentlichkeit, gegenüber Obrigkeiten, Vorgesetzten u. a. vertritt". Also spontane Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit, bei der durch beherztes Eingreifen Leid verhindert wird.
Ich habe bei der Heilbronner Bürgerstiftung nachgefragt, die den Zivilcouragepreis in Heilbronn mit stiftet, wie Zivilcourage aussehen kann. Zivilcourage hat viele, sehr unterschiedliche Gesichter und kann in einer vielfältigen Form des Handelns gezeigt werden, sagt Thomas Schick, Vorstandsmitglied der Heilbronner Bürgerstiftung. "Dies kann beginnen mit dem Partei ergreifen für Schwächere, dem mutigen werteorientierten Handeln und kann sich erstrecken bis zur Verhinderung von Taten, bei denen zum Beispiel Menschen zu Schaden kommen", so Schick weiter. Wichtig ist überlegt zu handeln, ehe man eingreift:
Es gilt die kritische Situation zu bewerten und dann einzuschreiten, wenn man selbst nicht gefährdet ist. Sieht man für sich und/oder andere eine zum Beispiel körperliche Gefährdung, heißt es, die Situation zu beobachten und den Notruf zu wählen.
Vor allem sollte man immer aufmerksam sein und "mit wachem Blick durch die Welt gehen", betont auch Markus Moll vom Landratsamt im Main-Tauber-Kreis. Dabei können kritische Situationen erkannt werden, "beispielsweise bei Betrugsversuchen, die die betreffenden Personen selbst (eventuell noch) gar nicht wahrnehmen", so Moll weiter. Man müsse sich aber nicht gezwungen sehen, selbst zur Heldin oder zum Held zu werden.
Wie sieht es bei euch aus:
Die Abstimmung ist bereits beendet.
Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.
Die Umfrage ist natürlich wie immer anonym.
Im Wochenrückblick von vergangener Woche habe ich euch übrigens gefragt, ob ihr euch für die Bedeutungen einzelner Feiertage interessiert: Die meisten von euch, rund 76 Prozent, interessieren sich tatsächlich für deren Bedeutungen und kennen sie auch, egal ob Fronleichnam, Pfingsten oder Allerheiligen. Nur rund 15 Prozent kennen "nur" die Bedeutungen der bekanntesten Feiertage wie Ostern oder Weihnachten. Und rund neun Prozent von euch sind der Meinung "Hauptsache frei". Wie immer ist das Umfrageergebnis nicht repräsentativ und zeigt nur ein Meinungsbild der Leserinnen und Leser.
Das ging diese Woche in Heilbronn-Franken sonst noch so ab:
Lange Einkaufsnacht mal anders Michelfeld: Frau in Umkleidekabine vergessen und eingeschlossen
Eine Frau ist versehentlich in einem Bekleidungsladen in Michelfeld eingeschlossen worden. Während sie unbemerkt noch Kleidungsstücke anprobierte, machten die Verkäufer Feierabend.
Bäckerei Hörtling hofft auf baldigen Neustart Brand in Bad Friedrichshall - Versicherung hat noch nicht gezahlt
In Bad Friedrichshall wartet die Familie Hörtling auf einen Neustart. Die Versicherung hat bislang nicht gezahlt, auch die Brandruinen dürfen noch nicht abgerissen werden.
Rentner wurde im Januar überfallen und erpresst Tote Seniorinnen in Schwäbisch Hall: Weiteres Überfallopfer sagt aus
Der Prozess rund um die getöteten Seniorinnen in Schwäbisch Hall geht weiter. Ein Rentner aus Ilshofen, den der Angeklagte überfallen haben soll, kam am Mittwoch als Zeuge zu Wort.