Ein Plakat mit der Aufschrift "Nie wieder ist jetzt".

Global Player wie Audi, Bosch und Lidl positionieren sich

Auch Schwarz-Gruppe äußert sich gegen Rechtsextremismus

Stand
Autor/in
Alexander Dambach

Große Arbeitgeber in der Region Heilbronn-Franken finden klare Worte gegen rechtsextreme Tendenzen und Rassismus in Deutschland. Bundesweit gibt es derzeit große Demonstrationen.

Viele Firmen in der Region Heilbronn-Franken sind weltweit aktiv, exportieren ihre Produkte in viele Länder. In den Werkshallen und Büros arbeiten Menschen aus vielen verschiedenen Nationen als Kolleginnen und Kollegen zusammen. Firmenchefs beziehen auf SWR-Anfrage jetzt klar Stellung gegen rechtsextremes Gedankengut und Rassismus.

Schwarz-Gruppe mit Lidl: Kein Platz für Hetze und Ausgrenzung

Für den größten Arbeitgeber in der Region, die Schwarz Gruppe mit Lidl und Kaufland in Neckarsulm und Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) ist klar, "dass der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland und seiner international agierenden Unternehmen maßgeblich von der Offenheit unserer Gesellschaft und ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung abhängt." Ausgrenzung, Hass und Hetze dürften keinen Platz haben, heißt es in einem Statement.

Lidl und Schwarz Zentrale in Neckarsulm
Der größte Arbeitgeber in der Region ist die Schwarz-Gruppe.

Die Unternehmen der Schwarz Gruppe stehen für Vielfalt, Respekt, Toleranz und ein wertschätzendes Miteinander.

Die Schwarz Gruppe beschäftigt in ihren verschiedenen Unternehmen weltweit über 575.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2022 lag der Umsatz über alle Geschäftsfelder hinweg bei 154 Milliarden Euro. Die Gruppe gilt als größtes Handelsunternehmen Europas.

Audi: Gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit

Der Autobauer Audi mit einem Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) und über 15.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa betont: "Audi steht als Unternehmen des Volkswagen-Konzerns für eine offene Gesellschaft, Respekt und Toleranz. Wir stellen uns Hass und Fremdenfeindlichkeit entschieden entgegen", so eine Sprecherin. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten sei es wichtig, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, statt zu spalten.  

Audi in Neckarsulm
Auch Audi in Neckarsulm positioniert sich gegen Rechtsextremismus.

Audi lebe Vielfalt, heißt es in einer Stellungnahme. Als weltoffenes Unternehmen beschäftige der Autobauer alleine in Deutschland Menschen aus mehr als 100 Nationen. "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und fühlen uns einer Kultur des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung verpflichtet", so eine Audi-Sprecherin. Das Unternehmen setze sich für eine freie Gesellschaft ein: "Wir wissen auch aus unserer eigenen Geschichte, wie wichtig eine klare Haltung gegen Unterdrückung ist."

Extremismus und eine Rhetorik, die Ängste und Hass schüren, haben bei uns keinen Platz. Ebenso dulden wir weder Diskriminierung noch die Ausgrenzung von Teilen unserer Bevölkerung.  

ebm-papst gegen Links- und Rechtspopulismus

Für den Chef des Ventilatorenbauers ebm-papst in Mulfingen (Hohenlohekreis), Klaus Geißdörfer, steht fest: "Bei ebm-papst fördern wir Weltoffenheit und Vielfalt, hier ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Abschottung und wir stellen uns gegen jegliche Art von Links- wie Rechtspopulismus."

Mitarbeiter fertig Ventilator in Produktion
ebm-papst beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die ebm-papst Gruppe beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, es gibt 27 Produktionsstätten und 49 Vertriebsstandorte. Als internationale Unternehmensgruppe pflege das Unternehmen eine Kultur des Miteinanders, Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung. Egal in welchem Land der Welt, es arbeiteten stets viele unterschiedliche Nationalitäten respektvoll und erfolgreich in der ebm-papst Familie zusammen, heißt es in einem schriftlichen Statement.

Bei uns hat Hass, Hetze, Antisemitismus und Rassismus keinen Platz.

Bosch-Standort Abstatt sehr international

Am Bosch-Entwicklungsstandort in Abstatt (Kreis Heilbronn) arbeiten rund 6.200 Menschen aus 50 Nationen. Sie tüfteln dort gerade etwa an Innovationen wie einem digitalen Autoschlüssel für das Handy. Der oberste Bosch-Chef, Stefan Hartung, spricht ebenfalls Klartext.

Bosch in Abstatt. Eingangsbereich zum Werksgelände und Logo.
Bosch in Abstatt (Kreis Heilbronn) erteilt der Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung eine Absage

Als internationales und global agierendes Unternehmen setzen wir uns dafür ein, dass Deutschland ein weltoffenes Land bleibt.

Jeglicher Position zur Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung erteilt der Bosch-Chef eine klare Absage. "Für die enormen Herausforderungen unserer Zeit gibt es keine einfachen Lösungen - wir werden sie nur bewältigen können, wenn wir als Gesellschaft zusammenstehen und wesentliche Werte wie Vielfalt, Chancengerechtigkeit und die Teilhabe aller aufrechterhalten", betont Hartung.

Bechtle-Chef fordert "Haltung"

Thomas Olemotz, der Chef des IT-Dienstleisters Bechtle mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) findet es "erschreckend und verstörend", dass man die Grundwerte und Demokratie schützen muss. Die Situation dürfe einen aber nicht sprachlos machen, man müsse jetzt "Haltung zeigen".

Die Firmenzentrale des IT-Dienstleisters Bechtle in Neckarsulm
Auch Bechtle mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) beschäftigt rund 15.000 internationale Angestellte

Es gehe jetzt darum, so Olemotz, ein spürbares Gegengewicht zu schaffen und sich klar und kompromisslos für eine pluralistische, offene, menschenwürdige und zukunftsbejahende Gesellschaft einzusetzen. Das tue er mit tiefer Überzeugung als Privatperson und als Vorstandsvorsitzender von Bechtle.

Wir stehen kompromisslos für unsere demokratische Grundordnung, für ein friedliches, respektvolles Miteinander und entschieden gegen Ausgrenzung und Rassismus.

Der IT-Dienstleister sei ein europäisches Unternehmen mit gut 15.000 Mitarbeitenden aus mehr als Hundert Nationen und vielen Tausend internationalen Kunden.

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