Feuerwehr löscht Brand in Untereisesheim (Foto: SWR)

Nach Brand in Untereisesheim

Brände und Photovoltaik-Anlagen: Welche Gefahren bestehen?

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Alice Robra
Ivonne Schowtka

Solar-Anlagen werden immer häufiger auf Dächer gebaut. Doch was bedeutet das im Brandfall? Die Neckarsulmer Feuerwehr im Kreis Heilbronn ist auf solche Fälle spezialisiert.

Die Feuerwehr Neckarsulm (Kreis Heilbronn) ist für Brände mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage), wie am Wochenende in Untereisesheim (ebenfalls Kreis Heilbronn), besonders gut vorbereitet. In einer Metzgerei in Untereisesheim musste die Anlage vom Dach genommen werden, um das Feuer löschen zu können.

Was macht die Anlagen bei einem Brand gefährlich?

Die maximale Berührungsspannung von 120 Volt ist in der Regel weit überschritten. Gerade an sonnigen Tagen gehe im Brandfall ein großes Risiko von den Anlagen aus. Fachgruppenleiter Siegfried Kern betont, es bestehe Lebensgefahr. Außerdem könnten die Kabel brandgeschädigt sein. Dadurch könnten Lichtbögen entstehen, die wiederum Brände verursachen.

"Man muss mit allem Bösen rechnen und sich darauf vorbereiten. Das macht man auch."

Grundsätzlich seien Brände mit Photovoltaik-Anlagen selten. Drei bis fünf Mal rücke die Neckarsulmer Truppe dafür pro Jahr aus, sagt Siegfried Kern. Von den Anlagen selbst gehe nur eine geringe Gefahr aus, Brände zu verursachen und diese seien dann sehr lokal.

Wie geht die Feuerwehr in solchen Fällen vor?

Sobald die Feuerwehr informiert wird, dass bei einem Brand auch eine PV-Anlage beteiligt ist, werde die Elektro-Fachgruppe aus Neckarsulm dazu gerufen. Diese schalte dann die Anlage ab, sodass keine Gefahr mehr davon ausgeht.

Im Fall des Dachstuhlbrands in Untereisesheim wurden dann die Module abmontiert, sodass darunter liegende Brandnester gelöscht werden konnten.

Welche Gefahr geht von den Batterien aus, die oft im Keller verbaut sind?

Grundsätzlich seien die Batterien sehr sicher, da sie sich in der Regel selbst abschalten würden, sagt Siegfried Kern. Allerdings könnten Probleme durch hohe Temperaturen entstehen, wenn die Batterie defekt ist. Für diesen Fall hat die Neckarsulmer Fachgruppe einen eigenen Prototyp entwickelt, mit dem sie kaputte Batterien bergen kann, erklärt Kern. Bisher sei er aber noch nicht zum Einsatz gekommen.

Dabei werde die Batterie von Feuerwehrleuten in einem Container getragen. Mit leichtem, styroporartigem Füllmaterial könnten mögliche Reaktionen beherrscht werden. Alternativ gäbe es bisher Container, die mit einem Gabelstapler transportiert werden müssten.

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