Der Wetterdienst hatte Schnee und Eis für den Main-Tauber-Kreis angekündigt. Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) nutzte die Gelegenheit, um auf die Arbeit der Räumdienste aufmerksam zu machen und fuhr deshalb gleich selbst mit. Schon im Frühjahr hatte er die Frauen und Männer vom Bauhof beim Heckenschneiden begleitet - jetzt also Eis-Einsatz nachts um 3 Uhr.
Der 34-Jährige saß auf dem Beifahrersitz im Streufahrzeug, einem großen Unimog. Seine Aufgabe war es, das Salz ein- und auszuschalten beziehungsweise eine Mischung zuzuschalten. Eine verhältnismäßig komfortable Aufgabe, gemessen an der Leistung des Fahrers, meint der Oberbürgermeister. Auf den Straßen gehe es teilweise sehr eng zu, manche Wege seien steil, das Wenden mit Aufsatz hinten am Fahrzeug schwierig. Für den Fahrer alles andere als leicht, vor allem, wenn Fahrzeuge die Rettungswege zugeparkt haben.
Beschwerden: Bürgerinnen und Bürger kennen die Einsatzpläne nicht
"Es sind unheimlich viele Straßen und Wege zu machen, die können gerade in einem Ersteinsatz gar nicht flächendeckend gestreut sein", resümiert der Oberbürgermeister. Es werde immer so sein, dass gewisse Straßenabschnitte oder gerade auch Nebenstrecken zu Beginn noch nicht gemacht seien. Wichtig sei, dass die Hauptverkehrsrouten gestreut sind.
"Die Erkenntnis ist, dass die Arbeit, die unsere Jungs vom Bauhof machen, sehr, sehr notwendig und wichtig ist. Und die Beschwerden, die ja manchmal reinkommen von Bürgerinnen und Bürgern - da habt ihr nicht gestreut und da nicht geräumt - das liegt oft auch daran, dass man die Einsatzpläne und Einsatzzeiten der Frauen und Männer im Bauhof nicht kennt."
Einsatz um 7 Uhr für den Oberbürgermeister beendet
Im Anschluss ging es für den OB mit der Fußkolonne weiter. Streusalz per Hand streuen, wo die Maschine nicht hinkann, zum Beispiel an Bushaltestellen oder Treppen. Sie seien insgesamt so früh dran gewesen, dass sich noch kein Blitzeis gebildet hatte, insofern sei der Einsatz selbst relativ gefahrlos gewesen, sagt Herrera Torrez. Um sieben Uhr durfte der OB sich dann seinen Amtsgeschäften widmen. Am Abend heißt es dann ab in den Gemeinderat. Der Rest des Bauhof-Teams war gegen Mittag fertig.