Am Montagabend hat der Gemeinderat in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) einstimmig entschieden: Auch Besitzer historischer Gebäude sollen künftig Solaranlagen installieren können. Die Stadtverwaltung will dafür die Altstadtsatzung anpassen. Bisher sei die Nutzung von Sonnenenergie in der Satzung nicht vorgesehen, sagt Stadtbaumeister Armin Dattler.
"Das liegt einfach daran, dass die Altstadtsatzung so alt ist, dass es das Wort 'Photovoltaikanlage' noch gar nicht gab, als sie entstanden ist."
Kein Freibrief für die Hausbesitzer: Denkmalpflege will Einzelfallprüfung
Ein Freibrief für Hausbesitzer ist die Änderung allerdings nicht. Die Genehmigung erteilt das Landesamt für Denkmalpflege in Wertheim nach einer Einzelfallprüfung. Für den Wertheimer Joachim Camerer bleibt es spannend: Sein gelbes Haus mit grünen Fensterläden liegt nämlich mitten im beliebten Fotomotiv, der Stadtansicht hinauf zur Burg. Deshalb hat er sich einen Kompromiss überlegt.
"Wir würden den Dachflächenbereich reduzieren, so dass in dem Sichtbereich keine Photovoltaik zu sehen ist, sondern nur in dem Zwei-Drittel-Bereich, der nicht direkt einsehbar ist."
Camerers Chancen stehen möglicherweise nicht schlecht. Schließlich hat das Land die Denkmalbehörde angewiesen, Solaranlagen wohlwollend zu prüfen.