Die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung erhebt zum vierten Mal binnen weniger Wochen Vorwürfe gegen den Discounter Lidl mit Sitz in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn). Dieses Mal richten sie sich gegen einen Hühnermastbetrieb in der Steiermark in Österreich. Zu den neuen Vorwürfen erklärt Lidl auf SWR-Anfrage, die deutschen Filialen würden nicht vom österreichischen Lieferanten beliefert. Lidl in Österreich sei außerdem gerade dabei, die Vorwürfe zu überprüfen. Bis auf Weiteres dürfe der Lieferant die österreichischen Filialen nicht mit Ware aus dem betroffenen Mastbetrieb beliefern.
Petition hat viele Unterstützer
Die Tierschutzorganisation hat behauptet, es gebe verdeckte Filmaufnahmen aus dem Sommer 2022. Dort seien kranke, leidende und tote Tiere zu sehen. Außerdem würde ein Traktor mehrere Hühner im Stall überfahren.
Zusammen mit weiteren Tierschutzorganisationen fordert die Albert Schweitzer Stiftung den Discounter Lidl mit einer Petition auf, Tierschutzstandards der Europäischen Masthuhn-Initiative anzuwenden. Der Petition haben sich bislang rund 280.000 Menschen angeschlossen, heißt es.
Lidl wehrt sich gegen Vorwürfe
Bislang hatte die Organisation den Discounter Lidl insgesamt dreimal mit Tierqual-Vorwürfen konfrontiert. In einem Stall in Niedersachsen etwa, diese hatte Lidl später zurückgewiesen. Mitte November gab es angebliche Aufnahmen aus Spanien, dort sollen Arbeiter Tiere brutal getötet haben. Lidl schrieb dem SWR, dass Lidl Deutschland kein Geflügel von dort beziehe und die Missstände auf das Schärfste verurteile.
Zuletzt gab es Anschuldigungen gegen einen italienischen Mastbetrieb, auf SWR-Anfrage schrieb Lidl, dieser Betrieb sei 2019 aus der Lieferkette ausgeschlossen worden.