Am Mittwoch wurden in Weinsberg (Kreis Heilbronn) die ersten Flaschen mit koscherem Wein von einem baden-württembergischen Staatsgut abgefüllt. Gelesen wurde der Wein im Herbst in Gundelsheim (Kreis Heilbronn). Das Projekt ist in Deutschland einmalig, heißt es von den Initiatoren. Diese sind die CDU-Landtagsfraktion, das Staatsweingut Weinsberg, das Landwirtschaftsministerium sowie Rabbiner aus Baden und Württemberg.
Ernährungsminister Peter Hauk (CDU) sagte, das Projekt soll das gute Miteinander von jüdischer Gemeinde und dem Land symbolisieren. Landesrabbiner Moshe Flomenmann fügte hinzu, der Wein besitze in beiden Religionen eine hohe sakrale Bedeutung und verbinde. Er sei zuversichtlich, dass das Projekt einen wichtigen Baustein für das jüdische Leben in Baden-Württemberg darstelle.
Anbau und Keltern nach jüdischen Regeln
Der Wein wurde nach jüdischen Speiseregeln an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg angebaut und gekeltert, heißt es vom Landesernährungsministerium. Unter anderem müssen dafür alle Geräte speziell gereinigt und die Tanks etwa dreimal mit Wasser befüllt werden, bevor der Wein darin lagern kann. Die Arbeit darf nur von Rabbinern und speziell ausgebildeten Männern erledigt werden.
Der Riesling wird ab April im Staatsweingut unter dem Label "Le Chaim - Auf das Leben" verkauft werden. Im Herbst soll die erste Abfüllung eines koscheren Lembergers folgen, der derzeit noch reift.