Die Landtagsabgeordnete Susanne Bay (Grüne) aus Heilbronn hatte vor Kurzem zu einem Web-Talk mit Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) eingeladen. Da er die Impfpolitik im Land vertritt, war das Interesse groß. Das Spannende: Da viele Zuschauer die Kamera anließen, entstand eine gewisse Nähe immer dann, wenn die Zuschauer mit verschränkten Armen zuhörten oder zustimmend nickten.
Bürger sind nicht leicht zu erreichen
Auch Rainer Hinderer, SPD-Landtagsabgeordneter aus Heilbronn, setzt auf Videoformate. Er versteht, wenn "die Leute nicht überall anbeißen". Auch er bekomme jeden Tag mehrere Einladungen zu Konferenzen und Live-Videos.
"Es ist nicht ganz einfach, die Menschen zu erreichen, weil gerade alle auf allen Kanälen versuchen, die Menschen zu erreichen."
Das Wichtigste bleibe für ihn aber der persönliche Kontakt, deshalb wolle er auch in diesen Zeiten die Menschen zum Beispiel unter Beachtung der Abstandsregeln vor der Bäckerei ansprechen. Das sieht auch Isabell Rathgeb so, der echte Kontakt ist ihrer Meinung nach nicht zu ersetzen.
Die Politikerin Isabell Rathgeb nutzt die Web-Videos wie kaum eine. Die CDU-Kandidatin aus dem Wahlkreis 22 Schwäbisch Hall versucht, zum ersten Mal in den Landtag zu kommen. Ihre Videos bekommen mehrmals über 500 Aufrufe. Ihr gefällt, wie komfortabel die Formate für alle Menschen sind, da sich die Zuschauer beispielsweise zuhause parallel zum Zuschauen um die Kinder kümmern können.
Facebook Live, GoToMeeting und Co.
Viele Politiker veröffentlichen ihre Videos über Facebook. Dort kann man sich bevorstehende Veranstaltungen merken und über die Kommentare Fragen stellen. Auch andere Webformate mit Zugangsdaten sind üblich, die beispielsweise über die Webseite der Politiker geteilt wird.