Auf der Online-Plattform Twitter ist Kaufland mit Sitz in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) mehrfach kritisiert worden, das rechtsextreme Magazin "Compact" im Sortiment zu führen. Vergangene Woche hat Kaufland auf die Kritik reagiert. Das Unternehmen verbanne extreme Produkte dort, wo es möglich sei, schreibt das Unternehmen. Bei Magazinen habe man jedoch trotz intensiver Bemühungen bisher keinen Erfolg gehabt. Im Online-Marktplatz sei es einfacher möglich, Produkte zu entfernen.
Marktplatz sei einfacher zu kontrollieren
Nach dem Hinweis von Kaufland, dass es einfacher sei, rechtsextreme Produkte auf dem Online-Marktplatz zu entfernen, hat Twitternutzer @LeoSchnder im Online-Marktplatz nach Büchern von rechtsradikalen Autoren gesucht und ist seiner Aussage nach mehrfach fündig geworden.
Nach der Veröffentlichung von mehreren Screenshots auf Twitter hat Kaufland laut @LeoSchnder in kurzer Zeit reagiert und die benannten Bücher aus dem Online-Sortiment entfernt.
Auf SWR-Anfrage hat Kaufland mitgeteilt, einige Artikel bereits aus dem Sortiment genommen zu haben. In den kommenden Tagen werde man zudem die internen Prozesse und das Sortiment auf den Prüfstand stellen und entscheiden, ob weitere Produkte aus dem Angebot genommen würden. Ob oder welche Kontrollmechanismen vorhanden sind, darüber hat Kaufland nichts mitgeteilt.
Marktplatz enthält Fremdprodukte
Als Betreiber des Online-Marktplatzes hat Kaufland die Verantwortung über das Angebot. Laut Mitteilung befinden sich rund 40 Millionen Artikel im Online-Marktplatz, die von rund 8.000 unterschiedlichen Händlern auf der Plattform eingestellt wurden. So funktionieren zum Beispiel auch die Marktplätze von "Amazon" oder "eBay". Als Plattform-Betreiber hat Kaufland jedoch die Entscheidungsfreiheit zu bestimmen, welche Produkte auf dem Online-Marktplatz angeboten werden.