Das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) (Foto: SWR)

Lehrermangel auch am Gymnasium ein Problem

Die Ruhe vor dem Sturm? Vorbereitungen aufs neue Schuljahr

Stand

In den Schulen im Land laufen die letzten Vorbereitungen aufs nächste Schuljahr. Der Lehrermangel bereitet vielen Kopfzerbrechen, auch in Heilbronn-Franken.

Am Montag geht es wieder los, das neue Schuljahr beginnt. In den Schulen laufen schon seit einigen Wochen die Vorbereitungen. Im ganzen Land ist dabei auch der Lehrermangel spürbar. Eine Herausforderung für die meisten.

Vorbereitungen seit zwei Wochen

Mit dem Ende des Schuljahres hört - anders als oftmals vermutet - die Arbeit für die Lehrkräfte nicht auf. Am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) beispielsweise berichtet die Mathe- und Sportlehrerin Theresia Berthold davon, dass in den ersten beiden Ferienwochen eigentlich noch alle an der Schule sind – außer die Schüler.

Dann folgen zwei Wochen Ruhe und die letzten beiden Wochen der Sommerferien seien dann fast alle wieder vor Ort. Der Unterricht muss vorbereitet, neue Lehrpläne umgesetzt und Bücher müssen vorbereitet werden. Zudem werden Mails abgearbeitet, die Dienstpläne bestückt und vieles mehr.

Am Albert-Schweitzer-Gymnasium, Neckarsulm (Kreis Heilbronn), laufen die Vorbereitungen aufs neue Schuljahr (Foto: SWR)
Pünktlich zum neuen Schuljahr, werden am Freitag vorm ersten Schultag in den Schulen Baden-Württembergs die neuen Lehrkräfte vereidigt. So auch am ASG in Neckarsulm (Kreis Heilbronn).

Am ASG läuft die Vorbereitung sogar noch bis Samstag. Am Freitag werden die neuen Kolleginnen und Kollegen vereidigt und offiziell ins neue Amt eingeführt. Am Samstag, auf Wunsch der Lehrkräfte mit Kindern, so Schulleiter Marco Haaf, folgt dann noch die Gesamtlehrerkonferenz (GLK).

Personal fehlt an Schulen

Bei der Bestückung des Dienstplans kommt dann auch jedes Jahr aufs Neue ein altbekanntes Problem zum Vorschein: der Lehrermangel. Den beklagt auch die Lehrergewerkschaft GEW Main-Tauber/Hohenlohe. In einer Mitteilung ist von "5.000 bis 7.000 dauerhaften Ausfällen" schon vor der Pandemie die Rede. Auch vor dem ASG oder Gymnasien allgemein macht dieses Problem nicht Halt, berichtet Haaf.

"Das Kultusministerium hat ja auch mitgeteilt, dass Lehrer von Gymnasien an andere Schularten abgeordnet werden. Das ist bei uns auch so."

Mathe- und Physik-Lehrkräfte fehlen am Gymnasium

Und auch im Lehrerkollegium schlägt er sich nieder. In Neckarsulm fehlt es beispielsweise an Mathe- und Physik-Lehrkräften. Berthold unterrichtet daher kaum noch Sport, Lehrerin Jessica Fischer kaum noch Bio, dafür viel mehr Mathe. Und Ruth Haberhauer, Mathe- und Physiklehrerin, hat im Dienstplan fast nur Physikunterricht stehen.

"Dieses Jahr starten wir tatsächlich mit einer sehr dünnen Personaldecke. Das heißt, wenn uns jetzt jemand wegbricht, dann müssen wir uns fast auf die Hinterfüße stellen, um den Unterricht noch stemmen zu können."

Dennoch gehen am Albert-Schweitzer-Gymnasium alle mit einem guten Gefühl ins neue Schuljahr - und mit der Hoffnung, dass durch die vielen Corona-Einschränkungen, die jetzt weggefallen sind, das Leben von vor der Pandemie an die Schulen zurückkehrt.

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