Für Geflüchtete aus der Ukraine heißt es jetzt im Juni erneut: Der Weg zur Behörde ist wichtig, denn sie können jetzt vom Jobcenter betreut werden und nicht mehr von der Ausländerbehörde. Seit Juni haben sie so auch Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen. Und das Jobcenter hilft bei der Arbeitssuche, vermittelt Sprachkurse, Kinderbetreuung und eine Krankenversicherung. Und: Sie bekommen etwa 20 Prozent mehr Geld als Asylbewerber.
Heilbronner Jobcenter erwartet noch mehr Anträge
Beim Job-Center Heilbronn sind bereits über 1.000 Anträge auf Hartz-IV von Geflüchteten aus der Ukraine gestellt worden. "Wir haben versucht, uns auf den Ansturm vorzubereiten", sagte Arbeitsvermittlerin Claudia Sarikemer dem SWR.

"Wir rechnen noch mit sehr viel Ansturm, die Manpower ist wirklich gebannt und wir versuchen da alles, jedem gerecht zu werden."
Die bisherigen Anträge waren jedoch nur der Anfang, so die Vermutung. Im Jobcenter gehe man von vielen weiteren Anträgen aus, vor allem von Menschen, die bei Verwandten und Bekannten untergebracht sind, so Sarikemer.

"Mir ist es sehr wichtig, im Erstgespräch Zeit zu nehmen, alles ausführlich zu besprechen und dass derjenige dann auch Vertrauen hat für alles was ich im Bereich Arbeitsvermittlung machen möchte."
Diese Vielzahl von Anträgen sei ein Kraftakt, sagt Susanne Koch, Regionaldirektion BW Bundesagentur für Arbeit, auch weil erst seit April die Vorbereitungen dafür laufen. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Jobcentern werde das jedoch gelingen, so Koch.