Die Stadt Külsheim (Main-Tauber-Kreis) wird ihr Hallenbad im Winter defenitiv nicht öffnen. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Die Rechnungsamtsleiterin im Külsheimer Rathaus, Elke Geiger-Schmitt, nennt vor allem zwei Gründe:
"Gas ist um das Vierfache teurer geworden. Wir haben zudem eine Verantwortung gegenüber der Industrie und den Privatverbrauchern."
Stadt Külsheim prüft Energiesparmöglichkeiten
Außerdem wird die Verwaltung alle städtischen Einrichtungen in den Sommerferien auf Energiesparmöglichkeiten unter die Lupe nehmen. Bereits jetzt steht fest, dass weniger Begegnungsstätten öffnen sollen, die Temperatur in Sporthallen gesenkt wird und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung eher im Homeoffice als im Rathaus arbeiten werden, so Elke Geiger-Schmitt.
Bei Gasmangel im Herbst Kretschmann will Schließung von Spaß- und Hallenbädern prüfen lassen
Wie können Kommunen, Wirtschaft und Bürger zum Energiesparen animiert werden? BW-Regierungschef Kretschmann schreckt auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurück. mehr...
In Anbetracht eines möglichen Gasmangels im Herbst hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für kommenden Montag einen "Gasgipfel" mit Vertretern aus Wirtschaft, Handwerk, Kommunen und Handwerk anberaumt. Im Vorfeld hatte er vorgeschlagen, notfalls Spaß -und Hallenbäder im Herbst zu schließen.
Stadt Heilbronn sieht momentan keinen Handlungsbedarf
Davon will die Stadt Heilbronn aber momentan noch nichts wissen. Ihre Hallenbäder in der Kernstadt und im Stadtteil Biberach bleiben ohnehin bis September in der Sommerpause. Derzeit gäbe es akut keinen Handlungsbedarf, sagte eine Sprecherin der Stadt dem SWR.

Die Stadt Lauffen (Kreis Heilbronn) prüft, wie sie das Freibad Ulrichsheide in Zukunft ganz ohne Gas beheizen kann. Seit Anfang Juli wird das Schwimmbadwasser nicht mehr mit Gas erwärmt, um Energie zu sparen. Momentan wird das Freibad nur noch mit einer Solaranalge beheizt. Die Wassertemperatur beträgt 23 Grad.
Solymar Therme ist gegen Schließung
Der Betreiber der Solymar Therme in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) Andreas Schauer hält nichts davon, die Schwimmbäder zu schließen. Kretschmanns Vorschlag mache ihn fassungslos:
"Schwimmbäder sind ein Teil des Unterrichtsortes und die zu schließen, das verstehe ich nicht."

Zudem seien Schwimmbäder sehr energieeffizient, so Schauer Erneuten Schließungen von Bädern steht er ausgesprochen kritisch gegenüber, da die Schwimmbäder in den letzten zwei Jahren während der Pandemie die meiste Zeit geschlossen waren:
"Jetzt sollen wir wieder schließen. Und die Mitarbeiter wandern wieder in die Industrie ab, die durch den Staat subventioniert werden."
Die Solymar Therme in Bad Mergentheim hatte Anfang Juli die Eintrittspreise erhöht. Grund sind die gestiegenen Betriebs- und Energiekosten. Jetzt zahlen auch Kinder für die Tageskarte den Erwachsenpreis von 25 Euro. Die Alternative zur Preiserhöhung wäre die Schließung der Therme, so Andreas Schauer. Um nicht pleite zu gehen, müsse man die Kosten an die Badegäste weitergeben.