Nach und nach soll nun die Trinkwassernutzung in Neuenstadt am Kocher (Kreis Heilbronn) und den Ortsteilen Brambacher Hof, Kochertürn und Bürg freigegeben werden. Wie Bürgermeister Andreas Konrad (parteilos) auf SWR-Anfrage mitteilt, kann das Leitungswasser zwar wieder genutzt werden, es ist aber weiter verunreinigt. Das heißt, es kann etwa wieder geduscht werden, fürs Zähneputzen muss das Wasser aber noch abgekocht werden.
Nach wie vor Trübungen im Leitungswassernetz
Die Stadt arbeite unter Hochdruck daran, das Trinkwasser wieder vollständig freizugeben, so der Bürgermeister. Die Reinigungsarbeiten und Spülungen hätten bereits Wirkung gezeigt. So seien die Hochwasserbehälter wieder sauber, wie Probeentnahmen gezeigt hätten.
Im umfangreichen Leitungsnetz dagegen seien erneut Trübungen festgestellt worden, so dass weitere Spülungen notwendig seien.
Warnung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hatte die Bevölkerung am Dienstag vor der Verunreinigung des Trinkwassers in Neuenstadt am Kocher gewarnt. In Neuenstadt und den Ortsteilen Brambacher Hof, Kochertürn und Bürg durfte das Trinkwasser daraufhin nicht mehr verzehrt oder zur Körperpflege verwendet werden. In den Ortsteilen Cleversulzbach und Neuenstadt Nord, Ost, Süd sollte das Wasser zur Sicherheit abgekocht werden. Bürgermeister Konrad sagte dem SWR, die betroffenen Hochbehälter werden deshalb gereinigt und wieder mit Frischwasser aus dem Bodensee gefüllt.
Gesundheitsamt hatte auch die Körperpflege untersagt
Bei einer Verunreinigung des Trinkwassers wird meist ein Abkochgebot ausgesprochen. In Neuenstadt hat das Gesundheitsamt jedoch auch vor der Körperpflege mit dem verunreinigten Wasser gewarnt. Laut Stadtverwaltung habe das Gesundheitsamt die Warnung zur Sicherheit ausgesprochen, da eine solche Trübung des Wassers bisher nicht vorgekommen sei. Besonderen Grund zur Sorge wegen des ausgesprochenen Verbots gebe es nicht.
Grund für die Verunreinigung
Wie die Stadt auf ihrer Internetseite erklärt, wurde das Eigenwasser durch den starken Regen verunreinigt und im Netz verteilt. Die betroffenen Hochbehälter sind bereits gereinigt und werden wieder mit frischem, sauberem Bodenseewasser befüllt. Es befinde sich aber noch verunreinigtes Wasser im Leitungsnetz. "Erst wenn am Mittwoch die Leitungen gespült werden und die genommenen Proben unbedenklich sind, erfolgt von Seiten des Gesundheitsamtes eine Freigabe", so die Stadt weiter. Weil das Leitungsnetz so groß und komplex sei, hätten die Spülungen bislang aber noch nicht ausgereicht.
Die Stadt hofft, dass das Wasser im Laufe des Donnerstags (11. Mai), spätestens aber am Freitag vollständig freigegeben werden kann.