Pressekonferenz Südwestmetall (Foto: SWR, Jan Arnecke)

Aktuell niedrige preise kein Garant für die Zukunft

Südwestmetall: Energiepreise und Fachkräftemangel machen Sorge

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Jan Arnecke

Bei der Südwestmetall-Mitgliederversammlung waren auch die Energiepreise und der Fachkräftemangel Thema. Nur weil die Preise aktuell sinken, sei das kein Grund aufzuatmen.

Am Mittwoch fand in Heilbronn die Mitgliederversammlung des regionalen Arbeitgeberverbandes Südwestmetall statt. Zu den Themen zählten auch der Fachkräftemangel, die aktuellen Energiepreise und das geplante Arbeitszeitgesetz. Hans-Jörg Vollert, Vorsitzender der Südwestmetall Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken, blickt zum Teil mit Sorge in die Zukunft. Freie Stellen könnten nur schwer wiederbesetzt werden, sagte er dem SWR. Gerade für Reisetätigkeiten gebe es immer weniger Interessenten.

"Für Auslandsmontagen finden sie derzeit niemanden mehr."

Fachkräftemangel kommt auch in Metall- und Elektroindustrie an

Dass der Fachkräftemangel in der Metall- und Elektro-Sektor noch nicht so extrem zu Buche schlage wie in anderen Branchen, führt Vollert auf die Bezahlung zurück. Dennoch spüre man auch hier den fehlenden Nachwuchs.

Als Beispiel nennt Hans-Jörg Vollert sein eigenes Unternehmen. Seien für die fünf Ausbildungsplätze in seinem Betrieb vor 2016 noch rund 70 Bewerbungen eingegangen, seien es jetzt lediglich noch rund 20.

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Sinkende Energiepreise kein Grund aufzuatmen

Auch die zuletzt gesunkenen Großhandelspreise für Strom und Gas stimmen Vollert nicht positiv. "Niedrige Energiepreise jetzt bedeuten nicht, dass es auch niedrige Energiepreise im nächsten Winter sind", so Vollert. Außerdem seien die Preise auch jetzt noch höher, als sie vor dem Krieg in der Ukraine gewesen seien.

"Nicht wenige Firmen haben bei den Energiepreisen ihre Belastungsgrenze erreicht - bei Entlastungen den Mittelstand nicht vergessen."

Das aktuelle Konzept zur Energieerzeugung in Deutschland sei für ihn nicht stimmig, da müsse nachgebessert werden. Das Thema Grundlast werde seiner Meinung nach beispielsweise nicht richtig berücksichtigt. Es müsse mehr Strom zugekauft werden als produziert würde. Und schon jetzt sieht er eine Deindustrialisierung im energieintensiven Bereich – weg von Deutschland hin zu Orten, an denen Energie planbarer und günstiger sei.

Vollert kritisiert geplantes Arbeitszeitgesetz

Zum geplanten Arbeitszeitgesetz äußerte sich Vollert bereits Anfang Mai kritisch. Das geplante Gesetz passe nicht mehr in die aktuelle Zeit, bemängelt er. Flexible Arbeit, auch mit Blick auf international agierende Unternehmen, die es ja auch in Heilbronn-Franken gebe, werde hier kaum berücksichtigt. Des Weiteren bemängelt er den dahinterstehenden bürokratischen Aufwand für die Unternehmen.

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