Ein langes Pfingstwochenende steht vor der Tür, gleichzeitig beginnen in Baden-Württemberg und Bayern die Schulferien: Stau ist damit vorprogrammiert auf den Straßen im Land. Die Autobahn A6 im Kreis Heilbronn ist laut ADAC Württemberg besonders staugefährdet. Vor allem am Freitagnachmittag, wenn Ferien- und Berufsverkehr aufeinander treffen, brauchen Autofahrerinnen und -fahrer Geduld. Der Autohof Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) ist auf den Ansturm vorbereitet.
Die Sonne hilft zum Ferienstart sicherlich gegen die schlechte Laune, denn selbst schwer geplagte Autofahrer scheinen noch entspannt, als sie zur Rast auf den Parkplatz am Autohof Bad Rappenau einbiegen. Ein Vater aus Stuttgart, der hier mit seiner Tochter gestrandet ist, nimmt es sportlich, dass er auf halber Strecke wieder umdrehen muss.
"Naja, wir sind gestartet, dann kam der Alarm auf der Autobahn: Motoröldruck ist zu niedrig. Also geht's jetzt zurück in die nächste Werkstatt."
Andere brauchen die Pause hier am Autohof dringend, um mal kurz durchzuschnaufen. Besonders anstrengend seien Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Regeln halten, drängeln oder von rechts überholen, meint eine junge Frau, die von der Schweiz nach Belgien möchte.
Stauberater des ADAC im Einsatz
Um dagegen vorzugehen, hat der ADAC Württemberg heute wieder seine Stauberater im Einsatz. Diese fahren auf Motorrädern in die Staus, um für Ordnung zu sorgen - beispielsweise das Einhalten der Rettungsgassen anzumahnen - aber auch, um zu informieren und genervte Autofahrer zu beruhigen.
"Wir erwarten das für uns stressigste Wochenende des Jahres."
Weil das Wetter endlich wieder gut ist und die Pfingstferien von Familien besonders gern für Urlaubsreisen genutzt werden, rechnen die Stauberater mit mehr Verkehr als schon am Osterwochenende oder zum Sommerferienbeginn. Sie haben daher immer auch Getränke und Spielzeug mit im Gepäck, um Familien das Warten im Stau zu erleichtern.

Autohof vorbereitet auf den Ansturm
Spielzeug sei in der Tat wichtig auf langen Autofahrten, findet ein Junge auf dem Parkplatz bei Bad Rappenau. Ansonsten unterhalte auch der Blick aus dem Fenster ganz gut. Gerade hier auf dem Autohof gibt es viel zu entdecken: vollgepackte Autos, Hunde auf dem Rücksitz, Fahrräder auf dem Dach und jede Menge angestrengte Autofahrer. Oliver Schmidt, Geschäftsführer des Autohofs, kann sich gut in deren Situation versetzen.
"Ein Aufenthalt in so einem Autohof ist immer mehr oder weniger eine kleine Zwangspause. Entweder weil die Kinder quengeln, oder die Mama mal für kleine Mädchen möchte. Von daher ist natürlich auch ein bisschen Stress damit verbunden"
Für ihn und sein Geschäft ist der Ansturm eher erfreulich. An einem verlängerten Wochenende erwartet er mehr als 1.000 Kunden hier. Ungefähr doppelt so viele, wie an normalen Wochenenden. Stress für die Belegschaft? Der halte sich in Grenzen, weil alle gut auf den Ferienverkehr vorbereitet seien.
"Wir haben unser Team heute verdoppelt und gewähren hier mit Sicherheit eine fantastische Betreuung"
Kritische Strecken im Überblick Beginn der Pfingstferien: Staus auf Autobahnen in BW erwartet
Am Samstag haben in BW die Ferien begonnen. Der ADAC rechnet mit vollen Straßen und spricht vom "stressigsten Wochenende des Jahres". Auch in Zügen und Flughäfen wird es voll.
Stau zwischen Schwäbisch Hall und Crailsheim wahrscheinlich
Nach einer kleinen Erfrischung und ein wenig Beinevertreten geht es für die Reisenden dann wieder hinters Steuer. Wer in Richtung Nürnberg weiter muss, der kann die kleine Stärkung am Rasthof besonders gut gebrauchen. Zwischen Schwäbisch Hall und Crailsheim wartet eine Baustelle mit Fahrspurverengung.
"Diese Baustelle entwickelt sich in diesem Jahr ein wenig zum Sorgenkind in der Region."
Vor Allerheiligen, also unter ähnlichen Bedingungen, war hier mit 33 Kilometern der längste Stau des Tages in Baden-Württemberg. Ob der Pfingstverkehr das toppen wird? Am Dienstag veröffentlicht der ADAC die Stau-Bilanz. Bis dahin haben hoffentlich alle ihr Ziel sicher erreicht.
Vater und Tochter aus Stuttgart, die ihren Urlaub wegen der Motorölpanne abbrechen mussten, wollen es in ein paar Tagen wieder angehen, wenn sich der Stau gelegt hat. Notfalls dann eben per Leihwagen. In die Niederlande zum Radfahren soll es gehen. Da sinkt das Stresslevel dann bestimmt ganz flott.