Bei der Stadt Eppingen ist man vorbereitet: fast 20 Grad soll es an Silvester tagsüber geben, selbst nachts bleiben die Werte zweistellig. Stadtsprecher Sönke Brenner rechnet damit, dass in der Silvesternacht die Menschen verstärkt Raketen abfeuern und draußen Party machen werden.
„Die milden Temperaturen locken“, sagt er. Der Handelsverband Baden-Württemberg sieht es ähnlich und sieht nach zwei Corona-Jahren großen Nachholbedarf. „Einige sind schon heiß darauf,“ sagte ein Sprecher der Deutschen Presseagentur (dpa). Was dann auch befürchten lässt, dass in den Krankenhäusern und Unfallstationen an Silvester wieder Hochkonjunktur herrscht. In den SLK-Kliniken im Kreis Heilbronn ist man jedenfalls vorbereitet.
"Wir sind gerüstet und hoffen, dass sich die Menschen wie in den vergangenen Jahren zurückhalten“.
Böllerverbot in historischen Innenstädten
Aber nicht überall kann nach Herzenslust losgeböllert werden: Feuerwerks- und Knallkörper dürfen nicht in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Fachwerkhäusern abgebrannt werden, schreibt die Stadt Wertheim.
Grundlage ist die erste Verordnung des Sprengstoffgesetzes. Wer gegen die Verordnung verstößt, muss mit einer Geldbuße rechnen, so die Stadt Heilbronn. Gerade Städte mit einer historischen Innenstadt wie Schwäbisch Hall, Eppingen, Bad Wimpfen oder Wertheim verbieten schon seit Jahren Feuerwerk in den Gassen. Hier sei die Brandgefahr „extrem hoch“, so Eppingens Stadtsprecher. Die Verbote würden auch insgesamt gut eingehalten, sagt Stadtsprecherin Pia Reiser aus Schwäbisch Hall.
"Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass das Gefahren bergen kann für die historische Altstadt."
Appell: Müll selbst entsorgen
Für die Stadtreinigungen wird es wieder eine kurze Silvesternacht werden. In Schwäbisch Hall und anderen Städten rücken die Trupps bereits morgens um sechs Uhr aus und putzen die Straßen. Um diesen Aufwand möglichst gering zu halten, weist die Stadt darauf hin, dass jeder angehalten sei, seinen Müll wieder aufzusammeln und zu entsorgen.
In Eppingen sind die Erfahrungen durchaus positiv: in den Wohngebieten räumen die Anwohner den Müll weg, sagt Sönke Brenner. Aber eben nicht überall. Allerdings sei die Situation heute mit vergangenen Zeiten nicht mehr vergleichbar:
„Es ist schon viele viele Jahre her, dass es auf dem Marktplatz regelrechte Wettstreite gab, Silvesterböller abzufeuern“.
Übrigens: bleibt Silvestermüll vor dem eigenen Grundstück liegen, ist der Eigentümer verpflichtet, ihn wegzuräumen, auch wenn er den Müll nicht verursacht hat. Aber in Eppingen sei man kulant, da dürfe man den Bauhof anrufen, dann hole die Straßenreinigung den Müll ab, sagt der Stadtsprecher.