Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des SRH-Gesundheitszentrums Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) am Dienstag zu einer Kundgebung und Demonstration aufgerufen. Knapp 100 Mitarbeitende sind auch erschienen. Den insgesamt knapp 400 Mitarbeitenden droht als einziger Standort der SRH-Gruppe der Ausstieg aus dem Konzerntarif. Es könnte ein Haustarifvertrag etabliert werden, heißt es von ver.di.
Bisher noch konzernweiter Tarif im Einsatz
Die SRH Gesundheit GmbH besitzt bundesweit 12 Standorte. Fast alle wenden den SRH-Konzerntarif an. Dieser wird aktuell mit ver.di verhandelt. Verhandelt wird nur mit der Konzernspitze und damit das geht, müssen die Geschäftsführer der einzelnen Standorte eine Vollmacht erteilen.
Doch genau diese Vollmacht verweigert Patrick Zander, Geschäftsführer in Bad Wimpfen. Ohne diese droht am 31. März die Kündigung des bisherigen Konzerntarifs. Dann gilt der bisherige Tarif nur noch für Gewerkschaftsmitglieder, aber eben auch nur zum aktuellen Stand. Änderungen wie die momentan geforderten 10,5 Prozent mehr Lohn gibt es dann nicht. Zumindest nicht in Bad Wimpfen.
Haustarifvertrag für einzelne Standorte
Stattdessen soll ein eigener Haustarifvertrag zum Einsatz kommen. Den gibt es bisher schon am Gesundheitszentrum Nordschwarzwald, auch hier ist Patrick Zander der Geschäftsführer. Laut ver.di sei dieser Tarif jedoch schlechter als der SRH-Konzerntarif.
Warum für diese beiden Standorte ein anderer Vertrag gelten sollte, ist für Arne Gailing von ver.di unverständlich, denn die Arbeit sei dieselbe. Gerade in Bad Wimpfen hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Vergangenheit bereits auf Lohn verzichtet, um den Standort zu sichern. Eine weitere Verschlechterung würde die Suche nach Fachpersonal nur verschlimmern.
Geschäftsführung: Tarif solle sich an Markt orientieren
Patrick Zander, der Geschäftsführer, teilt schriftlich mit, das Ziel sei, in einem Tarifvertrag anzukommen, der die Besonderheiten der Reha-Branche aufweise. Der neue Reha-Tarifvertrag werde auch künftig weiterhin neue Tarifsteigerungen und Lohnzuwächse beinhalten. Die künftige Entwicklung der Vergütung der Mitarbeitenden müsse sich jedoch am Markt- und Wettbewerbsumfeld der Reha orientieren, so heißt es weiter in der Mitteilung.
Laut Geschäftsführung habe man ver.di am 10. Februar zum Gespräch eingeladen. Und ver.di selber hat schon mal angekündigt, ab Ende März sei man auch in Bad Wimpfen zu Streiks bereit.