Ende September waren der Dichtungshersteller Kaco aus Kirchardt (Kreis Heilbronn) und der Heilbronner Maschinenbauer Illig aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall ausgetreten. Unter anderem, weil ihnen die Forderung der IG Metall von acht Prozent mehr Lohn zurzeit deutlich zu hoch erschien.
Kurzfristig rechnet Jörg Ernstberger, der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Heilbronn-Franken, nicht mit weiteren Austritten. Ob mittelfristig Unternehmen den Verband verließen, hänge stark davon ab, wie gut es gelinge, Tarifverträge auszuhandeln, die Gewerkschaft und Arbeitgeber zufriedenstellten, so Ernstberger.
Kein Verständnis für Ausstieg seitens IG Metall
Die IG Metall Heilbronn-Neckarsulm hat für den Ausstieg von Kaco und Illig kein Verständnis. "Wir glauben auch nicht, dass das Schule machen wird", sagte Oliver Kuhnle dem SWR. Zumal Gewerkschaft und Belegschaft in den vergangenen Jahren bei beiden Unternehmen sehr wohl Flexibilität bewiesen und Zugeständnisse gemacht hätten. Normalerweise seien sich die Tarifpartner ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Dies ließe sich bei der Führung von Kaco und Illig gerade nicht erkennen, so Kuhnle.
Am Freitag, den 30.9. endet der aktuelle Tarifvertrag. Der nächste Verhandlungstermin für die Metall- und Elektroindustrie ist am 12. Oktober.