Eine Hand hält ein Telefon. Symbolbild Trickbetrüger. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Roland Weihrauch)

Polizei warnt ausdrücklich

Schockanrufe nehmen zu - Jugendliche Täter Einzelfälle

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Jan Arnecke

Sogenannte Schockanrufe und Betrugsfälle am Telefon häufen sich in Heilbronn-Franken. Jugendliche Täter, wie zuletzt in Weikersheim, seien aber Einzelfälle, so die Polizei.

Betrugsmaschen um sogenannte Schockanrufe häuften sich vor allem in den vergangenen zwei Wochen. Jüngst wurden in diesem Zusammenhang in Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) sogar zwei 14-Jährige festgenommen. Die Polizei warnt ausdrücklich vor solchen Maschen. Dass Jugendliche festgenommen werden, sei aber ein Einzelfall.

Mit Polizeisprecherin Petra Rutz aus Heilbronn hat SWR-Moderatorin Rosi Düll die wichtigsten Fakten und Tipps zu solchen Betrugsmaschen besprochen:

Jugendliche Täter eher selten

Dass Jugendliche beispielsweise als Abholer fungieren, seien Einzelfälle, so Petra Rutz, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Heilbronn. Es seien vor allem junge Erwachsene um die 21 Jahre alt, die festgenommen würden. Doch gebe es eine große Dunkelziffer, weil viele Opfer aus falscher Scham nicht zur Polizei gingen. "Keine Scheu, zeigen Sie das an", appelliert die Polizeisprecherin.

Festgenommen werden nur die wenigsten

Hinter den Anrufen steckten gut durchstrukturierte Banden, festgenommen würden meist nur die kleinen Fische. "Das ist das letzte Glied in einer langen Kette", erklärt Petra Rutz.

Misstrauisch werden und am besten auflegen

Petra Rutz sagt, wenn man einen solchen Anruf erhält: "Am besten direkt auflegen." Die Täter versuchten mögliche Opfer oft stundenlang in Telefonate zu verwickeln. Dabei seien sie derart gut in Gesprächsführung geschult, dass sie den Opfern persönliche Daten und mehr entlocken könnten, ohne dass es diese merkten. Der Druck sei so groß, dass die Angerufenen kaum klar denken könnten, so Rutz, und dann auf die Masche hereinfallen.

"Oft rufen die von der 110 an. Die Polizei würde niemals von der Notrufnummer aus anrufen."

Angehörige sollten misstrauisch werden, wenn bei älteren Verwandten stundenlang das Telefon besetzt ist, rät Rutz. Im Fall in Weikersheim hing die betrogene 74-Jährige nach Angaben der Polizei ganze acht Stunden mit den Betrügern am Telefon.

Täter können angezeigte Nummer verändern

Außerdem könne man nichts auf die am Telefon angezeigte Nummer geben. Oftmals stehe da sogar die 110. Die Täter seien in der Lage, die angezeigte Nummer zu verändern. Daher solle man auch wenn man einen solchen Anruf erhält und anzeigen möchte, niemals die Rückruftaste drücken, da man sonst wieder bei den Betrügern landet.

Petra Rutz weist auch nochmal ausdrücklich darauf hin: "Die Polizei, Krankenhäuser, Rettungskräfte würden niemals von Ihnen die Herausgabe von Geld oder gar Schmuck verlangen."

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