Fahnen mit Beschriftung Haus der Wirtschaft IHK gesehen bei der IHK Heilbronn-Franken Dezember 2019 (Foto: SWR, Jürgen Härpfer)

Wirtschaftliche Beziehungen zu Russland und Ukraine

Ukraine-Krieg: IHK befürchtet Folgen für Firmen in Heilbronn-Franken

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Die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs sind für die Unternehmen in Heilbronn-Franken bisher noch völlig offen. Die Industrie- und Handelskammer befürchtet Einschränkungen.

Zahlreiche Unternehmen in der Region hätten enge wirtschaftliche Beziehungen sowohl in der Ukraine als auch in Russland, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken (IHK), Christof Geiger.

Export-abhängige Unternehmen wahrscheinlich besonders betroffen

In Heilbronn-Franken werde es sicherlich die Unternehmen treffen, die besonders stark vom Export abhängig seien. Das sei beispielsweise der starke Maschinenbau. Auf der anderen Seite würden steigende Energiepreise indirekt dann wohl auch alle Unternehmen treffen.

Metallarbeitgeber in Heilbronn-Franken verunsichert

Der Handel mit russischen Geschäftspartnern wird schwerer. Aber wie schwer? Welche Auswirkungen der Angriff auf die Ukraine haben, hänge davon ab, welche Sanktionen konkret verhängt werden, sagte der Hans-Jörg Vollert, Vorstandsvorsitzender der Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall dem SWR.

Geschäfte mit Russland abzubrechen sei "Bärendienst"

Zwar seien nur 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland im Russlandgeschäft involviert, so Vollert. Doch alles abzubrechen, damit würde man sich einen Bärendienst erweisen.

Als Beispiel nannte er ein Projekt seines eigenen Unternehmens in Weinsberg (Kreis Heilbronn). Das liefere Anlagen, um in Russland Beton für den sozialen Wohnungsbau herzustellen. "Und die russischen Kunden fragen, was sie dafür können, dass sie in so einem Land leben", so Hans-Jörg Vollert . Über den russischen Angriff sei er schockiert, am Mittwoch hätte er damit noch nicht gerechnet.

Kritik an Einsatzfähigkeit der Bundeswehr

Im laufenden Ukraine-Krieg wird in Deutschland auch die Frage gestellt, welche Kräfte die Bundeswehr mobilisieren könnte. Die Einsatzfähigkeit wird kritisiert - auch von Wolfgang Freiherr von Stetten aus Künzelsau (Hohenlohekreis), Unternehmer, Honorarkonsul von Litauen und Ex-CDU-Bundestagsabgeordneter.

Er forderte am Freitag eine deutliche Stärkung der Truppen. Die Bundeswehr sei eine Reservekammer für Reparaturen. Deutschland müsse den Beitrag in der Nato leisten, damit Putin nicht weiter Aggressionen machen könne. Zudem fordert von Stetten die Stärkung der Truppen im Baltikum. Die Menschen dort hätten Angst.

Politiker aus Heilbronn-Franken bestürzt über Kriegshandlung

Auch in der Politik in Heilbronn-Franken löste die kriegerische Entwicklung im Russland-Ukraine-Konflikt Bestürzung aus. Der Bundestagsabgeordnete der SPD, Josip Juratovic aus Heilbronn, sagte dem SWR:

"Dies ist ein schwarzer Tag für die Ukraine, aber auch für ganz Europa. (...) Damit nimmt die Eskalationsspirale der letzten Tage leider ihren traurigen Höhepunkt."

Der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) verurteilte am Donnerstag den russischen Angriff auf die Ukraine als eklatanten Bruch des Völkerrechts. Heute sei für ihn und für ganz Europa mit Abstand der dunkelste Tag in der Nachkriegszeit. Gerade die Bewohner von Heilbronn wüssten, was Krieg anrichten kann, so Mergel. Die Stadt sollte nun alles tun, um jene zu unterstützen, die Hilfe am dringendsten brauchen.

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